Hier schwingt der Schacht mit: Glück auf, die Bergbau-Gitarre kommt!

Burgstädt/Oelsnitz - Dieses Duo rockt die Montanregion! Wegen ihrer ungewöhnlichen und formschönen Gitarren sind Hobby-Designer Tim Walter (33) und Instrumenten-Baumeister Roy Fankhänel (32) für den Sächsischen Staatspreis für Design nominiert. Statt nur auf die Preisverleihung Anfang Juli hinzufiebern, brüteten die beiden schon die nächste ungewöhnliche Idee aus: eine Bergbau-Gitarre!

Roy Fankhänel (32, l.) und Tim Walter (33) bauten eine Bergbau-Gitarre.
Roy Fankhänel (32, l.) und Tim Walter (33) bauten eine Bergbau-Gitarre.  © Christof Heyden

"Sie ist aus dem Holz eines alten, im Bergbau eingesetzten Güterwagens entstanden. Der stand jahrzehntelang auf unserem Grundstück in Oelsnitz, hinter dem die Gleise zum Karl-Liebknecht-Schacht entlangführten", sagt Roy Fankhänel.

Beim Anblick der verwitterten Bohlen kam die Idee, das Instrument der Montanregion Erzgebirge zu widmen. Das schwarze Griffbrett ist marmoriert wie ein Steinkohleflöz, Hammer und Schlägel als Schmuck und Symbol der Region eingearbeitet. Aus vermeintlichen Makeln im Holz wurden Markenzeichen.

So fügte der Instrumentenbauer Bretter mit Astlöchern so zusammen, dass sie ein Herz ergeben. Im Inneren des Instrumentes brachte er LEDs an, die aufleuchten, sobald die Gitarre bespielt wird - sodass die Musik quasi von einem sichtbaren Herzschlag für die Region begleitet wird.

Das steinkohleschwarze Griffbrett ist mit Hammer und Schlegel verziert.
Das steinkohleschwarze Griffbrett ist mit Hammer und Schlegel verziert.  © Christof Heyden
Hinter dem Markenschild des 1898 gebauten Waggons verbirgt sich eine Öffnung für den Wechsel der LEDs.
Hinter dem Markenschild des 1898 gebauten Waggons verbirgt sich eine Öffnung für den Wechsel der LEDs.  © Christof Heyden
Aus den alten Bohlen entstand die Gitarre mit dem rauen Charme.
Aus den alten Bohlen entstand die Gitarre mit dem rauen Charme.  © Christof Heyden

Roy Fankhänel will die Gitarre vor allem als Inspiration verstanden wissen: "Sie soll ein Beispiel sein, wie aus Vorhandenem etwas ganz Besonderes entstehen kann."

Titelfoto: Christof Heyden

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