Reiche Pilz-Ernte erwartet! Deshalb verbreiten sich jetzt auch neue Sorten

Rostock - Trotz des sehr trockenen Sommers verspricht der Pilzherbst 2022 ein reicher zu werden - zumindest dort, wo es nun ordentlich regnet.

In manchen Regionen sprießen jetzt massenhaft Steinpilze.
In manchen Regionen sprießen jetzt massenhaft Steinpilze.  © Patrick Pleul/dpa

"Es gibt in Mecklenburg-Vorpommern Regionen, in denen schon vor zwei Wochen massenhaft Steinpilze gefunden worden sind", sagte der Landespilzsachverständige Oliver Duty der Deutschen Presse-Agentur.

Zehn Kilometer weiter, wo es nicht geregnet habe, sei dann aber auch nichts. "Es ist lokal sehr unterschiedlich."

Nach den ersten ergiebigen Regenfällen sollten Pilzsammler ein bis zwei Wochen warten, ehe sie losziehen, rät der Sachverständige. Wenn der Boden so trocken sei wie nach diesem Sommer, brauche es eine gewisse Zeit, bis das Wasser ankomme. Da reiche ein Schauer nicht. "Wo aber richtig was runtergekommen ist, da steht der Wald voll."

Keine Spur am Tollensesee: Polizei stellt Suche nach vermisster Seniorin (73) ein
Mecklenburg-Vorpommern Keine Spur am Tollensesee: Polizei stellt Suche nach vermisster Seniorin (73) ein

Der Landespilzsachverständige berichtete auch von Neulingen unter den Pilzen im Wald. Dazu zähle die Falsche Rotkappe, die aus den USA möglicherweise mit Nadelbaum-Importen nach Europa gelangt sei und nun von den baltischen Staaten her einwandere.

Erstmals sei die Falsche Rotkappe, die essbar sei, in MV vor ein paar Jahren auf Rügen gefunden worden. Im vergangenen Jahr habe es Funde bei Rostock und nahe Grabow im Landkreis Ludwigslust-Parchim gegeben. "In Brandenburg kommt dieser Pilz schon massenhaft vor."

Im Unterschied zur herkömmlichen Rotkappe sei der Stiel der Falschen Rotkappe stark gefurcht. Die Verbreitung erfolge über Sporen, die der Wind weitertrage.

Pilzsammler sollten auf Nummer sicher gehen

Die Falsche Rotkappe breitet sich in Deutschland immer weiter aus.
Die Falsche Rotkappe breitet sich in Deutschland immer weiter aus.  © Silke Nauschütz/dpa

Mit dem Klimawandel rechne er auch mit dem Auftauchen neuer, wärmeliebender Pilzarten in Mecklenburg-Vorpommern, sagte Duty. Darunter könnten auch giftige sein, warnte er. Pilzsammlern riet er, nur Pilze zu sammeln, die sie wirklich gut kennen würden.

Bei Zweifeln sollten die Funde in einen Extra-Korb gelegt und einem der landesweit rund 40 Pilzberater gezeigt werden.

Am kommenden Wochenende (24./25. September) gibt es auch die Landespilzausstellung im Botanischen Garten Rostock. Dort seien auch Pilzberater vor Ort.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

Mehr zum Thema Mecklenburg-Vorpommern: