Streik trifft Bayern großflächig: Bahn und Flughafen stehen still

München - Der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr wird in weiten Teilen Bayerns Auswirkungen haben. Die Gewerkschaft Verdi ruft im Freistaat Beschäftigte bei Nahverkehr, Flughäfen und Autobahnen in der Regel ganztägig zur Arbeitsniederlegung auf, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Am Münchner Flughafen müssen am Sonntag und Montag mit erheblichen Einschränkungen gerechnet werden.
Am Münchner Flughafen müssen am Sonntag und Montag mit erheblichen Einschränkungen gerechnet werden.  © Sven Hoppe/dpa

Auch der Bahnverkehr ist betroffen, hier ruft die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu bundesweiten Warnstreiks auf. Die Deutsche Bahn reagierte auf die Ankündigung und gab bekannt, dass am Montag der gesamte Fernverkehr bundesweit eingestellt. Auch im Regionalverkehr werde "größtenteils kein Zug fahren", so der Konzern.

Im Nahverkehr rief Verdi Beschäftigte in Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Erlangen, Ingolstadt, Passau und Landshut zur Arbeitsniederlegung auf. Für die Landeshauptstadt München steht die Entscheidung über Warnstreiks im kommunalen Nahverkehr laut Verdi noch aus.

Der Warnstreik trifft außerdem die Flughäfen München und Nürnberg. In der Landeshauptstadt legen die Mitarbeiter die Arbeit sogar am Sonntag und Montag nieder. Der Flughafen wird daher den regulären betrieb einstellen.

Schnauze voll vom wilden Abstellen: Erste Städte wollen E-Scooter eindämmen - mit diesem Trick
Bayern Schnauze voll vom wilden Abstellen: Erste Städte wollen E-Scooter eindämmen - mit diesem Trick

Passagiere, die an diesen beiden Tagen eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen. Am Sonntag waren 737 Starts und Landungen am Münchner Airport geplant, am Montag 772 Flugbewegungen. Von dem zweitägigen Warnstreik "werden voraussichtlich rund 200 000 Passagiere betroffen sein", hieß es.

Flughafen-Chef Jost Lammers sagte, die von Verdi angekündigte Arbeitsniederlegung am Flughafen München stelle eine "beispiellose Eskalation dar und ist überzogen und völlig unverhältnismäßig." Das Drehkreuz München mit internationalen und interkontinentalen Verbindungen "wird praktisch stillgelegt. Damit entsteht ein immenser wirtschaftlicher Schaden, ganz abgesehen vom Imageschaden für unseren Wirtschaftsstandort Deutschland", kritisierte er.

Gewerkschaft Verdi lehnt Angebote der Arbeitgeber ab

Die Deutsche Bahn stellt am Montag den gesamten Fernverkehr ein.
Die Deutsche Bahn stellt am Montag den gesamten Fernverkehr ein.  © Stefan Sauer/dpa

Weitere Warnstreikziele sind die Autobahnmeistereien Fischbach, Kempten und Niederbayern, die Autobahn GmbH des Bundes in Rosenheim, München und Niederbayern sowie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in der Oberpfalz und Niederbayern.

Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt, das der Gewerkschaft aber nicht reichte. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

Mehrere Gebäude in der Oberpfalz in Flammen: Feuer richtet enormen Schaden an
Bayern Mehrere Gebäude in der Oberpfalz in Flammen: Feuer richtet enormen Schaden an

Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

Mehr zum Thema Bayern: