Umstrittene Praunheim-Ausstellung: Kirchenobere loben das Aus!

Nürnberg - Leitende Köpfe der evangelischen Kirche in Bayern begrüßen das vorzeitige Ende der umstrittenen "Jesus liebt"-Ausstellung des schwulen Künstlers Rosa von Praunheim (80) in Nürnberg.

Die Ausstellung des Künstlers Rosa von Praunheim (80) beschäftigt leitende Köpfe der evangelischen Kirche in Bayern.
Die Ausstellung des Künstlers Rosa von Praunheim (80) beschäftigt leitende Köpfe der evangelischen Kirche in Bayern.  © Joerg Carstensen/dpa

Die Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern nannte die getroffene Entscheidung der Kulturkirche St. Egidien am heutigen Freitag "echt evangelisch". Allen Beteiligten sei bewusst, dass jede Entscheidung "irgendeine Gruppe vor den Kopf stoße", teilte der Kirchenkreis Nürnberg mit.

Die Ausstellung zu Liebe, Sex und Homosexualität im Christentum war am 20. Juli eröffnet und nach wenigen Tagen wegen der erregten Reaktionen wieder geschlossen worden, die laut Gemeinde von ernstzunehmender Kritik bis gar Hass und Hetze reichten. Am gestrigen Donnerstag beschloss die Egidiengemeinde, die Schau nicht wieder zu öffnen.

Die Ausstellung mit provokanten Bildern, die bundesweit für Aufsehen gesorgt hat, werde "dem Auftrag der Kirche nicht gerecht", teilte Hann von Weyhern mit. In "aufgeheizter Stimmung" könne diese Debatte nicht konstruktiv geführt werden.

An der Eingangstür zur Nürnberger Kirche St. Egidien wurden eine Mitteilung sowie ein handgeschriebener Zettel ausgehängt.
An der Eingangstür zur Nürnberger Kirche St. Egidien wurden eine Mitteilung sowie ein handgeschriebener Zettel ausgehängt.  © Daniel Karmann/dpa

Der Nürnberger Stadtdekan Jürgen Körnlein erklärte, "in einer Atmosphäre von Wut und Hass" könne die Ausstellung ihr Ziel nicht erreichen. Er plädierte, die Landeskirche solle ihr Verhalten gegenüber Homosexuellen aufarbeiten.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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