Am Aussterben? Immer mehr Apotheken machen dicht!

Düsseldorf - Sind Apotheken im Aussterben? Die Zahlen der Apothekerkammer Nordrhein scheinen diesen Gedanken zu bestätigen.

Viele alte Apotheken schließen - niemand möchte sie übernehmen, die Herausforderung ist mittlerweile zu groß geworden.
Viele alte Apotheken schließen - niemand möchte sie übernehmen, die Herausforderung ist mittlerweile zu groß geworden.  © Apothekerkammer Nordrhein/ABDA

Immer mehr Apotheken schließen - im Jahr 2022 machten satte 42 ihr Licht aus. Schon seit 1999 schließen jährlich mehr Apotheken in den Kreisbezirken Köln und Düsseldorf als neu eröffnet werden.

"Wir haben heute fast 400 öffentliche Apotheken weniger als noch vor zehn Jahren. Das hat Auswirkungen auf die wohnortnahe Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln. Unser dichtes Netz bekommt Löcher, das darf so nicht weitergehen", so Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein.

Ein großes Problem sind die Bedingungen für Inhaberinnen und Inhaber öffentlicher Apotheken - als Selbstständige ist besonders die Bürokratie in Deutschland schwierig zu meistern.

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Auch das jüngste Spargesetz der Bundesregierung, akuter Fachkräftemangel und schwierige Liefer- und Versorgungsengpässe bei Medikamenten und Wirkstoffen machen die Übernahme einer Apotheke sehr unattraktiv.

Gerade auf dem Land könnte der Rückgang dramatisch werden: Die Wege zu einer Apotheke werden für viele Kranke länger - und sind manchmal gar nicht zu bewältigen. "Noch können wir die flächendeckende Versorgung sicherstellen. Setzt sich der Trend über die nächsten Jahre fort, müssen wir wohl umdenken", befürchtet der Kammerpräsident.

"Auch und gerade in der Krise sind die über 2.000 Apotheken in unserem Kammerbezirk für die Menschen da, seien die Umstände auch noch so widrig. Auf die Apotheke vor Ort können sich die Menschen verlassen", freut sich der Präsident der Apothekenkammer jedoch, besonders angesichts der widrigen Umstände.

Titelfoto: Apothekerkammer Nordrhein/ABDA

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