Hat es sich bald ausgedampft? Shisha-Branche in NRW droht große Pleitewelle!

Düsseldorf – Der Shisha-Branche droht nach Einschätzung eines Branchenverbandes in diesem Jahr auch in Nordrhein-Westfalen eine Pleitewelle.

Die wirtschaftliche Situation innerhalb der Shisha-Branche ist äußerst angespannt.
Die wirtschaftliche Situation innerhalb der Shisha-Branche ist äußerst angespannt.  © Bernd Weißbrod/dpa

"Wenn der Bund nicht umsteuert und eine unsinnige Verpackungsvorschrift kippt, wird vermutlich jede dritte oder jede vierte Shisha-Bar am Ende dieses Jahres geschlossen sein", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Wasserpfeifentabak, Folke Rega, der Deutschen Presse-Agentur. Dieser mutmaßliche Anteil gelte für den Bund, aber auch für NRW.

Er bezog sich dabei auf Gespräche mit Barbetreibern und Händlern, die von einer stark gesunkenen Nachfrage nach legalem Tabak berichteten.

Einige Ladenschließungen habe es bereits gegeben. Bei den Herstellern und Händlern sei die wirtschaftliche Situation sehr angespannt, hier drohten sogar "akut" Insolvenzen.

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Die Mitte 2022 eingeführte Vorschrift besagt, dass Shisha-Tabak nur noch in Einzeldosen-Verpackungen und nicht mehr in großen Gebinden verkauft werden dürfen. Dadurch hat sich der Preis nach Einschätzung des Verbandes etwa verdoppelt. Um Geld zu sparen, besorgten sich viele Konsumenten illegale Produkte. Sie inhalierten daheim und nicht mehr in einer Shisha-Bar.

"Schwarzmarkt-Produkte sind gefährlich, sie unterliegen keiner staatlichen Lebensmittelkontrolle und enthalten verunreinigten Tabak und verbotene Stoffe", warnte Rega.

Steuerstatistik bestätigt Krise der Shisha-Branche

Ein Blick auf die Steuerstatistik für ganz Deutschland bestätigt den schlechten Zustand der Shisha-Branche. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2023 Steuerzeichen für 727 Tonnen Wasserpfeifentabak ausgegeben und damit deutlich weniger als 2022 (893 Tonnen). Das ist der Netto-Wert, also nach Abzug von Rückerstattungen.

Im Vergleich zu 2021 – also dem Jahr vor der Einführung der Verpackungsvorschrift – waren es laut Generalzolldirektion 6897 Tonnen gewesen.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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