Keine Belebung im Frühjahr: 700.000 Arbeitslose sorgen für Frust am NRW-Arbeitsmarkt

Düsseldorf - Die eigentlich übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ist in Nordrhein-Westfalen bisher ausgeblieben.

Im April stieg die Zahl der Arbeitslosen im bevölkerungsreichsten Bundesland sogar leicht um 0,4 Prozent auf 707.666 Menschen. (Symbolbild)
Im April stieg die Zahl der Arbeitslosen im bevölkerungsreichsten Bundesland sogar leicht um 0,4 Prozent auf 707.666 Menschen. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa

Im April stieg die Zahl der Arbeitslosen im bevölkerungsreichsten Bundesland sogar leicht um 0,4 Prozent auf 707.666 Menschen, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Die Arbeitslosenquote verharrte mit 7,2 Prozent auf dem Niveau der Vormonate.

"Der Arbeitsmarkt hat in diesem Frühjahr noch nicht die zu erwartende Fahrt aufgenommen", sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Roland Schüßler.

Die Unternehmen stellten aktuell neue Mitarbeitende nicht in dem für die Jahreszeit zu erwartenden Umfang ein. Ein Grund sei die schwächere Konjunktur. Außerdem passten die Qualifikationen der Bewerber und die angebotenen Stellen häufig nicht zusammen.

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Im April meldeten Unternehmen bei den Agenturen für Arbeit in NRW insgesamt gut 26.000 neue offene Stellen, 17,9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr und mehr als ein Drittel weniger als im Boomjahr 2018.

NRW-Arbeitsmarkt: 49.337 junge Menschen haben noch keine Ausbildungsstelle gefunden

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April nur leicht auf 2,586 Millionen gesunken. (Symbolbild)
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April nur leicht auf 2,586 Millionen gesunken. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa

"Gesucht werden vor allem gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sage Schüßler. Über die Hälfte der in NRW arbeitslos gemeldeten Menschen suche jedoch aufgrund fehlender Qualifikationen Stellen für an- und ungelernte Mitarbeiter.

Deutlich besser ist die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt in NRW. "Landesweit lässt sich von einer Trendumkehr vom Stellen- zum Bewerbermarkt sprechen", betonte die Arbeitsagentur.

Landesweit waren im April noch 59.590 bei den Agenturen für Arbeit gemeldete
Ausbildungsplätze unbesetzt. Dem standen 49.337 junge Menschen gegenüber, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben. Die Chancen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben seien damit groß, sagte Schüßler.

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Die regionalen Unterschiede auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt waren auch im April groß. Am höchsten war die Arbeitslosenquote mit zehn Prozent im Ruhrgebiet.

Im Bergischen Land lag sie bei 7,1 Prozent, im Rheinland bei sieben Prozent, in Ostwestfalen-Lippe bei 5,6 und in Südwestfalen bei 5,5 Prozent. Am niedrigsten war die Arbeitslosenquote mit 4,4 Prozent im Münsterland.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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