Protestcamps in Lützerath: Neubaur ruft zu gewaltfreier Räumung Lützeraths auf

Lützerath – Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (45, Grüne) hat zu einer gewaltfreien Beendigung der Besetzung des Braunkohledorfs Lützerath durch Klimaaktivisten aufgerufen.

Mona Neubaur (45, Grüne) wünscht sich eine gewaltfreie Räumung.
Mona Neubaur (45, Grüne) wünscht sich eine gewaltfreie Räumung.  © Kay Nietfeld/dpa

"Die Räumung ist ein schmerzlicher, aber leider notwendiger Schritt", sagte die Grünen-Politikerin und stellvertretende Ministerpräsidentin im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Wir erreichen damit, im Rheinischen Revier acht Jahre früher aus der Kohle auszusteigen."

Dass dieser Erfolg auf der anderen Seite zu einer "herausfordernden Situation im Januar" führe, sei klar, sagte die Grünen-Politikerin. "Sollte es zu einem Polizeieinsatz und einer Räumung kommen, appelliere ich an alle Beteiligten, das so gewaltfrei wie irgend möglich hinzubekommen."

Lützerath in der Nähe von Erkelenz soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen.

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Sie rechnen mit einer Räumung ab dem 10. Januar. Ein breites Bündnis aus Umweltverbänden, Klimagruppen und lokalen Initiativen hat für den 14. Januar zu einer Großdemonstration in Lützerath aufgerufen.

Die Protestcamps wurden in den vergangenen Jahren hochgezogen.
Die Protestcamps wurden in den vergangenen Jahren hochgezogen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Mona Neubar will Protestierende ernst nehmen

Als Ministerin, die als frühere Grünen-Landesvorsitzende selbst in Lützerath war, suche sie den Dialog mit den Aktivisten, sagte Neubaur. "Ich stelle mich der Kritik und ducke mich nicht weg." Die Entscheidung zur Räumung Lützeraths sei nicht einfach gewesen. "Aber ich kann sie mit Haltung vertreten, auch weil wir fachlich sehr intensiv haben prüfen lassen."

So sei erreicht worden, dass der Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorgezogen werde, dass fünf Dörfer vor der Zerstörung gerettet werden konnten und dass rund 280 Millionen Tonnen Braunkohle unter der Erde blieben.

Titelfoto: Montage: Kay Nietfeld/dpa, Rolf Vennenbernd/dpa

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