Skurrile Polizei-Aktion in NRW: Schüler sollen Erpresser-Daten auswerten

Düsseldorf – Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht bei der Personalwerbung neue Wege und sucht jetzt Hobby-Ermittler in der Oberstufe von Gymnasien.

Die Gewinner des Wettbewerbs dürfen das "Innovation Lab" der Polizei in Duisburg besuchen. (Archivfoto)
Die Gewinner des Wettbewerbs dürfen das "Innovation Lab" der Polizei in Duisburg besuchen. (Archivfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Leistungskurse aus Informatik, Mathematik und Physik können sich aktuell bewerben, um bei der Polizei den Datenträger eines fiktiven Erpressers "forensisch zu sichern" und auszuwerten.

"Mit diesem neuen, kreativen Ansatz soll ein veränderter Werbeimpuls gesetzt werden", so ein Sprecher des Landesamts für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei (LAFP).

Durch eine "Zielgruppenanalyse" habe man bei der Suche nach Polizei-Nachwuchs "Potenzial bei der Bewerbung von Schülerinnen und Schülern festgestellt, die den Arbeitgeber Polizei NRW noch nicht primär für sich betrachten". Die Polizei habe in der Vergangenheit schon Kontakt zu Schulen gehabt, die "Skill Challenge" sei aber neu.

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Der Auftakt ist für den 6. Dezember geplant. Der Gewinner-Leistungskurs wird dann mit einem Bus ins "Innovation Lab" der Polizei in Duisburg gebracht, wo ein USB-Stick nach dem fiktiven Erpresserschreiben durchforstet werden soll.

NRW-Polizei sucht Nachwuchs: 3000 Stellen pro Jahr neu zu besetzen

"Die Skill-Challenge ermöglicht Schülerinnen und Schülern den direkten Kontakt zu den jeweiligen Expertinnen und Experten der Polizei NRW", so der Sprecher des LAFP. Weitere Aktionen seien vorgesehen - zum Beispiel bei der Polizeifliegerstaffel, den Pressestellen "oder in verschiedenen Kommissariaten der Kriminalpolizei".

Die NRW-Polizei sucht seit Start der schwarz-grünen Koalition verstärkt nach Nachwuchs, da man pro Jahr 3000 Anwärter einstellen will.

Vor wenigen Tagen hatte das Innenministerium bekannt gegeben, dass die Zahl beim aktuellen Jahrgang erstmals erreicht wurde.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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