Still-Möglichkeit für Mütter am Arbeitsplatz soll Fachkräfte sichern

Düsseldorf - NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (66, CDU) sieht bei der Rückkehr von stillenden Müttern an den Arbeitsplatz die Arbeitgeber in der Pflicht.

Karl-Josef Laumann (66, CDU) will verhindern, dass sich Mütter zwischen dem Stillen und der Berufstätigkeit entscheiden müssen.
Karl-Josef Laumann (66, CDU) will verhindern, dass sich Mütter zwischen dem Stillen und der Berufstätigkeit entscheiden müssen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Frauen sollten sich nicht zwischen dem Stillen und der Berufstätigkeit entscheiden müssen", sagte Laumann am Montag anlässlich der Weltstillwoche 2023.

"Arbeitgeber müssen also Bedingungen schaffen, die das Stillen, das Abpumpen und die Gabe von Muttermilch ermöglichen. Damit leisten sie auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in ihrem Betrieb."

Stillen fördere die Gesundheit von Mutter und Kind, so Laumann. Dies sei wissenschaftlich belegt. "Bei der Rückkehr in den Beruf müssen Frauen dabei unterstützt werden, das Stillen fortsetzen zu können, wenn dies gewünscht ist."

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Das Ministerium wies darauf hin, dass Frauen in den ersten zwölf Monaten nach der Entbindung ihres Kindes ein Recht auf bezahlte Stillzeiten hätten. "Auf Verlangen der Stillenden gegenüber dem Arbeitgeber stehen ihnen mindestens zweimal 30 Minuten oder einmal 60 Minuten Stillzeit pro Arbeitstag zu."

Zudem müsse ein privat nutzbarer Raum zum Stillen oder Milchgewinnen zur Verfügung stehen. Stillende Frauen dürften keine Mehr- oder Nachtarbeit leisten.

Anteil erwerbstätiger Frauen mit minderjährigen Kindern immer höher

Die Weltstillwoche ist laut Ministerium eine von der "World Alliance for Breastfeeding Action" (WABA) organisierte Aktionswoche. Sie werde jährlich in 120 Ländern abgehalten.

Wie das statistische Landesamt NRW am Montag mitteilte, ist der Anteil erwerbstätiger Frauen mit minderjährigen Kindern in Nordrhein-Westfalen seit 1997 von 47,7 Prozent auf 64,8 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.

Die sogenannte Erwerbsbeteiligung sei damit in NRW niedriger als im Bundesdurchschnitt gewesen, der 2022 bei 69,4 Prozent lag.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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