Terror-Verdächtige von Castrop-Rauxel planten Anschlag an Silvester: Erneute Durchsuchung

Düsseldorf/Castrop-Rauxel - Nach der Anti-Terror-Razzia in Castrop-Rauxel hat es am Donnerstag neue Durchsuchungen gegeben, bei denen verdächtige Substanzen gefunden wurden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Sicherheitskreisen.

Die Männer waren von Spezialkräften der Polizei in Gewahrsam genommen worden.
Die Männer waren von Spezialkräften der Polizei in Gewahrsam genommen worden.  © Karsten Wickern/dpa

Nach einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios handelte es sich um Substanzen zur Herstellung von Giftstoffen. Die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf bestätigte nur, dass es neue Durchsuchungen gegeben habe und weitere Beweismittel sichergestellt worden seien. Details nannte ein Sprecher nicht.

Die ARD-Nachricht zu den verdächtigen Substanzen war am Montagmorgen in eine Sondersitzung des Rechtsausschusses des Landtags zum Thema Castrop-Rauxel geplatzt. Landesjustizminister Benjamin Limbach (Grüne) sagte auf Nachfrage der SPD, er habe davon selbst gerade erst durch den Bericht bei "tagesschau.de" erfahren.

In der Sondersitzung war herausgekommen, dass die Beschuldigten - zwei Brüder - einen Anschlag an Silvester geplant haben sollen. Ihnen habe aber ein Grundstoff für den Giftanschlag gefehlt, wie aus Telegram-Chats hervorgehe.

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Erste allgemeine Hinweise habe der ausländische Nachrichtendienst - nach dpa-Informationen das US-amerikanische FBI - bereits am 30. Dezember an das Bundeskriminalamt (BKA) gegeben.

Erst am 6. Januar habe man eine IP-Adresse bekommen, die zu dem 32-jährigen Verdächtigen führte.

Neue Beweismittel bei weiterer Razzia gefunden

Die Männer sollen einen Terroranschlag im Auftrag des Islamischen Staates geplant haben.
Die Männer sollen einen Terroranschlag im Auftrag des Islamischen Staates geplant haben.  © WTVnews/dpa

Am 7. Januar waren der Iraner und sein Bruder (25) in der Wohnung in Castrop-Rauxel festgenommen worden.

In der Wohnung fand man laut ARD-Hauptstadtstudio nun auch die neuen Beweise. Laut Generalstaatsanwaltschaft hatte man "aufgrund der besonderen Sicherungsvorkehrungen" bei den ersten Durchsuchungen noch einmal ohne besondere Maßnahmen - wie Ganzkörperschutzanzüge - die Objekte durchsucht.

Nach früheren Informationen und einem Bericht an den Rechtsausschuss des Landtags hatte man zwischen dem 7. und 9. Januar neben der Wohnung auch zwei Garagen sowie das Zimmer des 25-Jährigen in der Maßregelvollzugsklinik Hagen durchsucht.

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Originalmeldung vom 16. Januar, 7.46 Uhr; zuletzt aktualisiert um 13.31 Uhr

Titelfoto: Karsten Wickern/dpa

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