Tierischer Jahresrückblick: Ungewöhnliche "Katzen" und Wildschweine im Wohnzimmer

NRW - Ein Wildschwein auf der Couch, Goldfische an der Tankstelle und blaue Frösche in der Straßenbahn - tierische Geschichten gab es 2022 in Nordrhein-Westfalen zahlreiche. Hier gibt es die Kuriosesten und Lustigsten noch einmal im Überblick.

Ein tierisches Erbe

Der Kölner Zoo wurde 2022 mit drei Humboldt-Pinguinen beerbt.
Der Kölner Zoo wurde 2022 mit drei Humboldt-Pinguinen beerbt.  © Werner Scheurer/Zoo Köln/dpa

Über Erbschaften in Form von Finanzmitteln freuen sich die Zoos immer mal wieder. Pinguine im Testament sind jedoch wohl eher die Ausnahme!

Im Januar vermeldet der Kölner Zoo, drei Humboldt-Pinguine geerbt zu haben. "Die Pinguine haben wir von einer Stiftung aus dem Rheinland übernommen", sagte der Kurator für Vögel im Kölner Zoo, Bernd Marcordes. Der Nachlass stammte aus einer privaten Haltung. Nach einer einwöchigen Quarantäne wurden die Neulinge in die Pinguin-Gruppe integriert.

Wie sich herausstellte, waren die 2021 geborene Jungtiere allerdings sehr verwöhnt und per Hand gefüttert worden. So mussten sie im Zoo erst lernen, nach Nahrung zu schnappen.

Die gut genährte "Katze"

Die gut genährte "Katze" entpuppte sich als Waschbär.
Die gut genährte "Katze" entpuppte sich als Waschbär.  © Feuerwehr Bad Salzuflen/dpa

Die Freiwillige Feuerwehr in Bad Salzuflen in Ostwestfalen rückte im Januar zu einem ungewöhnlichen Einsatz aus. Ein Anwohner hatte eine "gut genährte Katze" hoch oben im Baum entdeckt und machte sich Sorgen um das Tier.

Per Drehleiter näherten sich die Lebensretter dem Vierbeiner - und konnten in luftiger Höhe schnell Entwarnung geben. Die vermeintliche Katze entpuppte sich beim Blick durchs Fernglas nämlich als Waschbär, der "seelenruhig ein Bad in der Mittagssonne" nahm!

Da Waschbären gute Kletterer sind, zog die Feuerwehr wieder von dannen, während der Vierbeiner weiter sein Sonnenbad genoss.

Ein Wildschwein im Wohnzimmer

Das Wildschwein hatte erst das Wohnzimmer der Frau verwüstet und es sich dann auf dem Sofa gemütlich gemacht.
Das Wildschwein hatte erst das Wohnzimmer der Frau verwüstet und es sich dann auf dem Sofa gemütlich gemacht.  © Polizei Hagen/dpa

Kein Aprilscherz, auch wenn der Vorfall sich Anfang April ereignet hatte: In Hagen hatte eine 39-Jährige die Haustür aufgeschlossen - und schaute geradewegs auf das Hinterteil eines ausgewachsenen Wildschweins!

Schnell schloss die erschrockene Frau die Tür wieder und rief die Polizei. Als eine Streifenwagenbesatzung eintraf, hatte die etwa 60 Kilogramm schwere stattliche Bache bereits die Inneneinrichtung verwüstet und es sich danach auf dem Wohnzimmersofa bequem eingerichtet.

Vermutlich war das Wildschwein über eine offene Terrassentür in die Wohnung gelangt. Ein Jäger konnte das Tier schließlich stressfrei in die Freiheit locken.

Goldfische an der Tankstelle

Die Tankstellen-Pächterin hatte die Goldfische im Wischwasser entdeckt. (Symbolbild)
Die Tankstellen-Pächterin hatte die Goldfische im Wischwasser entdeckt. (Symbolbild)  © 123rf/biswa1993

Bei Goldfischen im Wischwasser ist ein Irrtum eher ausgeschlossen. Im März hatte ein Unbekannter in Grevenbroich am Niederrhein vier große Goldfische in einem Eimer an einer Tankstelle ausgesetzt.

Die Pächterin wollte das schmutzige Wasser austauschen und traute kaum ihren Augen, als sie die Tiere entdeckte. "Als ich dann mit der Hand in den Eimer gelangt habe, habe ich mich ganz schön erschrocken, denn die Fische waren etwas größer."

Das stundenlange Studium der Bilder einer Überwachungskamera half unglücklicherweise nicht bei der Tätersuche weiter. Genau zwischen Eimer und Kamera stand eine Mülltonne, die die Sicht versperrte.

Papagei verjagt Einbrecher

Der Papagei schlug die Einbrecher in die Flucht.
Der Papagei schlug die Einbrecher in die Flucht.  © -/Polizei Unna/dpa

Mit einem "Hallo" und "Na du" hat ein Papagei im Juli in Werne im Münsterland Einbrecher vertrieben.

Die hatten bereits die Türscheibe eines Einfamilienhauses eingeschlagen, als das Tier von innen rief. Daraufhin flüchteten die Täter ohne Beute.

Am nächsten Tage nahm die Polizei den Einbruch auf. Auch die Beamten wurden mit "Hallo" und "Na du" begrüßt.

Verdächtige Schnecken am Flughafen

Die Schnecken wurden im September sichergestellt.
Die Schnecken wurden im September sichergestellt.  © Hauptzollamt Düsseldorf

Verdächtige Schleimspuren haben den Zoll im September am Düsseldorfer Flughafen zu über 90 Riesenschnecken geführt. Zunächst dachten die Beamten bei einer Schnecke an ein Spielzeug, doch dann bewegte sich das enorm große Tier plötzlich.

Die Spur führte schließlich zu einem Loch in einem Gepäckstück aus Nigeria. Der Kopf der nächsten Riesenschnecke ragte da bereits heraus.

Das Gepäckstück war nicht abgeholt worden, wie die Zollbeamten damals erklärt hatten.

Blaue Frösche in der Straßenbahn

Die Frösche kamen in die Obhut einer Amphibienforscherin.
Die Frösche kamen in die Obhut einer Amphibienforscherin.  © Stadtwerke Bonn/Stadtwerke Bonn /dpa

Was für Frösche es waren, konnte schnell geklärt werden: Erdkröten. Warum sie blau gefärbt waren - ein Rätsel.

Reisende hatten im März in Bonn in einer Straßenbahn mehrere blau gefärbte Frösche gefunden. Da nicht klar war, ob die Tiere giftig sind, schauten sich Experten der Feuerwehr den Fund an.

Die blaue Farbe ließ sich dann leicht mit Wasser abwaschen. Eine Amphibienforscherin des Museums Koenig in Bonn nahm sich der Tiere an.

Hund klemmt in Treppenlift

Die Feuerwehr baute den Treppenlift auseinander und befreite die Hündin.
Die Feuerwehr baute den Treppenlift auseinander und befreite die Hündin.  © Freiwillige Feuerwehr Kreuzau

Bei diesem Einsatz war Geduld gefragt. Im August hatte sich ein Hund in Kreuzau im Kreis Düren mit seinem Schwanz im Zahnradantrieb eines Treppenliftes verfangen.

Die neun Monate alte Hündin blieb glücklicherweise ruhig. Feuerwehrleute telefonierten mit einem Wartungstechniker und bauten den Treppenlift auseinander.

Nach einer Stunde war die Hündin befreit.

Illegales Abendessen im Gepäck

Die 42-Jährige hatte das gehäutete und gebratene Schuppentier aus Ghana mitgenommen.
Die 42-Jährige hatte das gehäutete und gebratene Schuppentier aus Ghana mitgenommen.  © Hauptzollamt Düsseldorf

Ein Schuppentier im Koffer - gehäutet und gebraten. Diese unschöne Nachricht vermeldete der Düsseldorfer Zoll im Januar. Zollbeamte hatten am Flughafen im Koffer einer Reisenden ein Pangolin entdeckt.

Die Besitzerin, eine 42-jährige Frau, bezeichnete den Fund als Delikatesse, die sie auf einer Farm in Ghana gekauft habe, um es daheim zusammen mit ihrer Familie zu verspeisen. Daraus wurde jedoch nichts.

Pangoline, die aussehen wie Tannenzapfen auf Beinen, sind sowohl nach europäischem Recht als auch nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen besonders geschützt. Einfuhr und Handel sind streng verboten!

Ein tierisches Jahr geht in NRW zu Ende. Bleibt abzuwarten, welche kuriosen Einsätze im kommenden Jahr auf Polizei, Feuerwehr und Co. warten!

Titelfoto: Bildmontage: Polizei Hagen/dpa, -/Polizei Unna/dpa

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