Toter Wal auf Sylt angespült: "Hat schon gewisse Regelmäßigkeit!"

Sylt - Am Rantumer Strandabschnitt Baakdeel auf der Nordseeinsel Sylt ist mutmaßlich bereits am vergangenen Samstag ein toter Zwergwal angespült worden. Keine Seltenheit, wie ein Sprecher des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer im Gespräch mit TAG24 erklärte.

Der tote Zwergwal liegt aktuell noch am Rantumer Strand. Am Mittwoch soll er abtransportiert werden.
Der tote Zwergwal liegt aktuell noch am Rantumer Strand. Am Mittwoch soll er abtransportiert werden.  © Screenshot/Facebook/Sylt NaturReporter/Lothar Koch

Über den traurigen Fund hatte zuerst Lothar Koch, der ehemalige Leiter der Sylter Zentren der Schutzstation Wattenmeer, am Silvester-Sonntag auf seiner Facebookseite "Sylt NaturReporter" berichtet.

Der Diplom-Biologe bestimmte das Tier als Bartenwal, die "in der nördlichen Nordsee nicht selten vorkommen".

Die erste Meldung über das tote Tier ging jedoch bereits ein Tag zuvor ein, wie Armin Jeß von der Verwaltung des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gegenüber TAG24 mitteilte.

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Für den Experten ist der Fund allerdings nichts Ungewöhnliches: "Es werden immer wieder Zwergwale auf Sylt angespült, das hat schon eine gewisse Regelmäßigkeit."

Ausnahmsweise ist hierfür aber mal nicht der Klimawandel verantwortlich, sondern die erfreulicherweise zunehmenden Bestände der Zwergwale. "Dadurch tauchen auch immer mehr Tiere in der Nordsee auf und damit werden auch öfter welche an die Küsten gespült", so Jeß.

Die genaue Todesursache des Wals lässt sich nicht bestimmen

Die genaue Todesursache lasse sich dann meist nicht mehr ermitteln, dafür aber die Art und das Geschlecht mithilfe einer DNA-Analyse. "Die Tiere sterben ja nicht während der Strandung, sondern sind vorher schon lange tot." Oft sacken die toten Körper auch auf den Meeresboden und werden gar nicht erst angespült.

Für das Schicksal des Rantum-Wals waren wahrscheinlich die starken Winde verantwortlich, die kurz vor Silvester an der Nordseeküste herrschten, mutmaßte Jeß.

Der tote Körper des Tieres soll am morgigen Mittwoch abtransportiert werden.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/Sylt NaturReporter/Lothar Koch

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