Greenpeace besetzt Kran gegen neue Gas-Pipeline

Mukran - Umweltschützer von "Greenpeace" besetzten am Donnerstagmorgen einen Kran im Hafen von Mukran und hinderten ein Schiff am Auslaufen. Mit dieser Aktion protestierten sie gegen ein geplantes Flüssiggas-Terminal auf Rügen.

Mit Schlauchbooten blockieren "Greenpeace"-Aktivisten im Hafen von Mukran ein Arbeitsschiff.
Mit Schlauchbooten blockieren "Greenpeace"-Aktivisten im Hafen von Mukran ein Arbeitsschiff.  © Gregor Fischer/Greenpeace Germany/dpa

"Mit überdimensionierten LNG-Projekten wie hier auf Rügen macht sich Deutschland auf Jahrzehnte abhängig von klimaschädlichem Gas", schreiben die Aktivisten auf der Online-Plattform "X" (vormals Twitter).

Die Fotos auf dem Greenpeace-Account zeigen Umweltschützer auf einem Schlauchboot, die ein aus dem Mukran Port auslaufendes Arbeitsschiff blockieren. Dabei werden die Aktivisten von der Bordbesatzung mit einem Wasserstrahl beschossen.

"No new gas!" ist auf die Wand des Schiffes geschrieben worden, das Rohre für die geplante Verlegung der Anbindungs-Pipeline transportieren wollte.

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Auch im Hafen funkte "Greenpeace" bei den Arbeitsabläufen dazwischen. Ein Umweltaktivist war auf einen Verladekran geklettert und hatte eine Fahne mit den Worten "Gas zerstört!" angebracht.

Aktivisten protestieren gegen den Bau der Gas-Pipeline

Die Rohre für die geplante Pipeline lagern im Hafen von Mukran auf Rügen.
Die Rohre für die geplante Pipeline lagern im Hafen von Mukran auf Rügen.  © Stefan Sauer/dpa

Greenpeace hielt Einsatzkräfte auf Trab

Auf dem Verladekran im Hafen von Mukran hat ein Aktivist von "Greenpeace" ein Banner angebracht.
Auf dem Verladekran im Hafen von Mukran hat ein Aktivist von "Greenpeace" ein Banner angebracht.  © Stefan Sauer/dpa

Neben der Landes-, Bundes- und Wasserschutzpolizei war auch die Feuerwehr im Einsatz, um die Aktion zu beenden. Das Arbeitsschiff konnte mittlerweile aus dem Port auslaufen.

Die Aktivisten müssen sich nun wegen des Abhaltens einer unangemeldeten Versammlung, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

Die Umweltorganisation "Greenpeace" kritisiert, dass die rund 50 Kilometer lange Pipeline von Sassnitz bis nach Lubmin durch mehrere Wasserschutzgebiete verlaufen soll.

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Bis Ende des Jahres soll das Projekt des Bundes fertiggestellt werden. An dem Terminal auf Rügen sollen dann Schiffe Flüssig-Erdgas anliefern, das wieder in Gas umgewandelt und weitertransportiert wird.

Titelfoto: Gregor Fischer/Greenpeace Germany/dpa

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