Wieder tote Robben auf Rügen entdeckt: Serie ungeklärter Todesfälle geht weiter!

Rostock - Die Serie bislang ungeklärter Todesfälle bei Robben an der vorpommerschen Küste geht weiter.

Die Tiere seien nach dem Tod äußerlich unversehrt und wohlgenährt gewesen.
Die Tiere seien nach dem Tod äußerlich unversehrt und wohlgenährt gewesen.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Am Wochenende wurden im Südosten Rügens drei weitere tote Tiere entdeckt. Sie sollten am Montag für eine Sektion ins Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) nach Rostock gebracht werden, bestätigte der dortige Direktor, Stephan Goltermann.

Damit steigt die Zahl der Totfunde seit Anfang Oktober in der Region auf 31. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Das Lallf habe bereits drei Tiere untersucht. Die Tiere seien äußerlich unversehrt und wohlgenährt gewesen. Auch die Gedärme seien völlig in Ordnung gewesen. Es habe Schaum in den Lungen beziehungsweise Stauungen gegeben. Diese könnten auf ein Herz-Kreislauf-Versagen, aber auch einen Ertrinkungstod hindeuten.

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Letzterer sei aber sehr schwierig nachzuweisen, da vieles ausgeschlossen werden müsse. Netzabdrücke oder Strangulierungen hätten die Tiere nicht gehabt.

Entsprechende Hinweise auf Netze hätten sich demnach nicht verdichtet.

Umweltstiftung WWF schlägt Alarm

Auch Infektionskrankheiten seien bei den toten Tieren bislang nicht nachgewiesen.
Auch Infektionskrankheiten seien bei den toten Tieren bislang nicht nachgewiesen.  © Jens Büttner/dpa

Auch das Meeresmuseum in Stralsund hat bereits elf Tiere untersucht, acht davon vergangene Woche im schleswig-holsteinischen Büsum mit Experten des dortigen Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW).

Die Kuratorin des Museums für Meeressäugetiere, Judith Denkinger, hatte mit Blick auf die drei zunächst untersuchten Tiere von Spuren auf Hinweise möglichen Ertrinkens gesprochen. Demnach sei es etwa denkbar, dass die Tiere in Reusen verendet seien. Zuletzt verwies sie auf noch ausstehende Ergebnisse von Gewebeuntersuchungen.

Infektionskrankheiten wurden bei den toten Tieren bislang nicht nachgewiesen. Das Meeresmuseum und das Biosphärenreservat Südost-Rügen hatten Anzeige gegen unbekannt erstattet.

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Der WWF zeigte sich alarmiert und forderte, alle Untersuchungsergebnisse öffentlich zu machen. "Wir müssen dringend die Gefahrenquellen ermitteln und sofortige Schritte einleiten", forderte Finn Viehberg, Leiter des Ostsee-Büros der Umweltstiftung in Stralsund.

Er verlangte vorsichtshalber eine vorübergehende Schließung der Reusen in unmittelbar betroffenen Küstenbereichen.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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