Archäologie-Sensation restauriert: Mit diesen Fallen sorgten die Römer für blutige Verluste

Mainz/Bad Ems - Archäologischer Sensationsfund: Die vor rund fünf Jahren in Bad Ems (Rheinland-Pfalz) entdeckten tödlichen Holzfallen des römischen Militärs sind im Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz restauriert worden und jetzt im Originalzustand zu sehen.

Vor fünf Jahren wurden die 2000 Jahre alten Holzpfähle der römischen Holzfallen in Bad Ems entdeckt.
Vor fünf Jahren wurden die 2000 Jahre alten Holzpfähle der römischen Holzfallen in Bad Ems entdeckt.  © Bild-Montage: Arne Dedert/dpa, Arne Dedert

Wie, wo und wann sie zusammen mit geborgenen Stoffresten der Öffentlichkeit präsentiert werden können, sei aber noch unklar, sagte Peter Henrich von der Stabstelle Forschungskoordination Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Montag in Mainz.

Die angespitzten, bis zu 60 Zentimeter hohen Holzpfähle aus einem römischen Verteidigungsraben aus dem ersten Jahrhundert nach Christus seien ein "Sensationsfund", sagte die Generaldirektorin des LEIZA, Alexandra W. Busch.

"Die Funde sind fast seltener als ein Sechser im Lotto", ergänzte Henrich. Es habe extrem viel zusammenkommen müssen, um "den Stacheldraht der Römer" auf dem sogenannten Blöskopf in so gutem Zustand vorfinden und bergen zu können. Staunässe und einen luftdichten Abschluss nannte er als wichtige Faktoren.

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26 Pfähle seien geborgen worden, aber im Boden seien sicherlich noch viel mehr, sagte Markus Wittköpper vom LEIZA, der die ausgewaschenen Holzpfähle mit Melaminharzen im Speziallabor stabilisiert hat.

Restaurator Markus Wittköpper hält die Originalpfähle an ein Styropor-Model der Falle.
Restaurator Markus Wittköpper hält die Originalpfähle an ein Styropor-Model der Falle.  © Restaurator Markus Wittköpper

Die Pfähle seien in Dreiergruppen im Graben vor einen Kleinkastell angeordnet gewesen, einer in der Mitte und die anderen beiden seitlich, berichtete Frederic Auth von den Ausgrabungen.

Diese Wehrtechnik war dem LEIZA zufolge vor diesem archäologischen Fund nur durch schriftliche Quellen bekannt.

Titelfoto: Bild-Montage: Arne Dedert/dpa, Arne Dedert

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