Beschluss steht fest: Kommt in Sachsen-Anhalt das Böllerverbot?
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt wird es zu Silvester keine extra ausgewiesenen Böllerverbotszonen geben.
Bislang plane keine der größeren Kommunen im Land solche Beschränkungen, hieß es in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Nichtsdestotrotz sei in bestimmten Bereichen innerhalb der Kommunen das Böllern durch das Sprengstoffgesetz ohnehin verboten.
Das Gesetz verbietet das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden.
Das gelte auch für die brandempfindlichen Fachwerkhäuser in Wernigerode und in Halberstadt, teilten die Kommunen mit.
"Die unmittelbare Nähe ist mit mindestens dem 1,5fachen der auf dem pyrotechnischen Gegenstand angegebenen Effekthöhe anzunehmen, in der Regel also zwischen 100 und 150 Meter", sagte eine Sprecherin der Stadt Wernigerode.
Somit bestehe praktisch in der gesamten Innenstadt und anderen Ortsteilen weiträumig "immer" ein gesetzliches Abbrennverbot.
Auch in Halle und Magdeburg keine Einschränkungen - vorerst
Ein Sprecher der Stadt Halberstadt sagte, beim Böllern müsse ein Mindestabstand von 80 Metern zu den entsprechenden Einrichtungen gegeben sein. Während es in Wernigerode zu Silvester vereinzelt Kontrollen am Markt- und Nicolaiplatz geben soll, plant Halberstadt keine derartigen Kontrollen.
Wer dennoch in den sensiblen Gegenden pyrotechnische Gegenstände abbrennt, handelt laut Stadtverwaltung ordnungswidrig und muss mit einer Geldbuße bis in den fünfstelligen Bereich rechnen.
Sachsen-Anhalts größte Städte Magdeburg und Halle wollen nach jetzigem Stand ebenso keine Böllerverbotszonen einrichten. Beide Polizeiinspektionen betonten aber, dass dies noch nicht mit Sicherheit feststehe und man sich Maßnahmen vorbehalte.
"Die Stadt plant kein Feuerwerksverbot an Silvester und hat demzufolge auch bisher kein Verbot für bestimmte Orte im Stadtgebiet erlassen", sagte ein Sprecher der Stadt Dessau-Roßlau.
Jeder Einzelne könne die Argumente für oder gegen die Nutzung von Feuerwerkskörpern selber abwägen. Ebenso sieht die Stadt Eisleben keine extra Böllerverbotszonen vor.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa