Gnade vor Weihnachten: Sachsen-Anhalt lässt einige Knackis wieder früher raus

Magdeburg - In vielen Bundesländern ist es fast eine Tradition: Vor Weihnachten werden Straftäter vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Vorläufigen Zahlen zufolge profitieren in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr weniger Häftlinge.

In Sachsen-Anhalts Gefängnissen werden erneut zu Weihnachten Häftlinge vorzeitig entlassen.
In Sachsen-Anhalts Gefängnissen werden erneut zu Weihnachten Häftlinge vorzeitig entlassen.  © Friso Gentsch/dpa

In diesem Jahr werden in Sachsen-Anhalt voraussichtlich 17 Gefangene von der sogenannten Weihnachtsamnestie profitieren. Sie erhielten den Gnadenerweis aus Anlass des Weihnachtsfestes und könnten so vorzeitig aus der Haft entlassen werden, teilte ein Sprecher des Justizministeriums in Magdeburg mit. Der früheste Zeitpunkt war der 30. November.

Bei den bisher für dieses Jahr bekannten 17 Gefangenen werden voraussichtlich insgesamt 286 Hafttage nicht vollstreckt. Das entspricht einem Durchschnittswert von rund 17 Tagen je Person, wie es hieß. Die Zahlen sind vorläufig und können sich noch verändern.

Im Jahr 2022 hatten 20 Gefangene von der Weihnachtsgnade profitiert, es waren 509 Hafttage nicht vollstreckt worden. Im Jahr 2021 waren 25 Gefangene und im Jahr zuvor 26 in diesem Rahmen vorzeitig entlassen worden.

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Ein eindeutiger Grund für den Rückgang ist nicht bekannt. "Gnadenerweise erfolgen nie willkürlich, sondern sind zwingend an das Vorliegen der Voraussetzungen geknüpft", hieß es.

Eine vorzeitige Entlassung kommt nur infrage, wenn die Entlassung ohnehin in der Zeit vom 1. Dezember 2023 bis zum 6. Januar 2024 ansteht, weil zum Beispiel das endgültige Strafende in diese Zeit fällt oder den Häftlingen eine Strafaussetzung zur Bewährung bewilligt wird. In der Haft dürfen sie nicht negativ aufgefallen sein.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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