Halle/Wittenberg/Halberstadt - Bibliotheken in Sachsen-Anhalt verwalten längst nicht mehr nur Bücher. So können in den Stadtbibliotheken in Halle, Wittenberg und Halberstadt ebenso Gebrauchsgegenstände ausgeliehen werden.

In der Harzer Kreisstadt werde das seit Dezember 2021 bestehende Angebot sehr gut angenommen, erklärte eine Sprecherin der Halberstädter Stadtbibliothek Heinrich Heine. Renner unter den insgesamt 52 Gegenständen seien dort beispielsweise die Popcorn-, Eis- oder Zuckerwattemaschinen.

Auch Spielekonsolen, die Ukulele oder der Beamer würden besonders oft ausgeliehen.

Das besondere Interesse der Ausleiherinnen und Ausleiher in der Stadtbibliothek Halle liege unter anderem auf einem Fernglas, einem Heimplanetarium, dem Fenstersauger und den Sticknadeln, so die Leiterin der Bibliothek, Katrin Lesche. Die Strickliesel bleibe dort hingegen eher liegen. Auch Knie- und Handgelenkschützer, Reiseadapter und das Brezel-Backblech fänden vergleichsweise selten einen Kurzzeitabnehmer.

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In Halberstadt hüteten die Nähmaschine, das Reisebügeleisen oder die Kinderkraxe den Bibliotheksschrank.

Während die Bibliotheken in Halberstadt und Halle viele verschiedene Gegenstände für den Alltagsgebrauch oder zur Verschönerung des Alltags im Repertoire haben, liegt im besonderen Bibliotheksbereich der Stadtbibliothek Wittenberg der Fokus eher auf hochwertigen, digitalen Geräten.

Neben Strick- und Nähmaschinen können angemeldete Nutzerinnen und Nutzer unter anderem einen Foto-Digitalisierer ausleihen.

Bald sollen auch eine Virtual-Reality-Brille und ein Greenscreen für die Filmproduktion in das Angebot aufgenommen werden, so eine Sprecherin der Bibliothek.

Anliegen in Wittenberg sei es, mit der Ausleihe einen Kreativort zu schaffen, an dem neues Wissen erworben und ausgetauscht werden kann. Durch die Nutzung der Gegenstände in der Bibliothek - wie beispielsweise von 3D-Stiften - werde diese mehr zu einem zugänglichen Raum, statt nur einem Ort des Ausleihens und Gehens.

Die Halberstädter Bibliothek möchte mit ihrem Angebot hingegen die Idee eines nachhaltigen und schonenden Umgangs mit Ressourcen fortführen. Gegenstände, die nur selten benötigt würden, können deshalb ausgeliehen oder vor einem Kauf eines neuen Gegenstands getestet werden. Damit sparen Ausleiherinnen und Ausleiher nicht nur Platz zu Hause, sondern in einigen Fällen auch Geld.

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Auch für echte Bücherwürmer haben zahlreiche Bibliotheken in den letzten Jahren ein Angebot ausgeweitet, mit dem Platz im Regal gespart wird. Die sogenannte Onleihe - also das virtuelle Ausleihen von Büchern - werde von Nutzerinnen und Nutzern immer stärker angenommen und habe sich inzwischen gut etabliert, sagte Denise Vopel vom Landesverwaltungsamt.

In mittlerweile 42 Bibliotheken des Landes könne auf das von der Landesverwaltung geförderte Online-Portal zugegriffen werden. Der Bestand sei von 12.684 Medien in 2012 auf über 145.000 im vergangenen Jahr gestiegen. Insgesamt seien über 545.000 Online-Entleihen gezählt worden.