Krebs-Gefahr im Brunnenwasser: Erschreckende Laborergebnisse in Haldensleben

Haldensleben - Nachdem mehrere Anwohner in Haldensleben (Landkreis Börde) ihr Grundwasser in einem Labormobil untersuchen ließen, schlägt ein Verein jetzt Alarm.

Beim Labormobil des "VSR" können Anwohner ihr Grundwasser untersuchen lassen.
Beim Labormobil des "VSR" können Anwohner ihr Grundwasser untersuchen lassen.  © Marc Gater/VSR-Gewässerschutz e.V.

Der Sommer nimmt immer weiter Fahrt auf und damit verbringen immer mehr Menschen ihre Freizeit in den Gärten. Sie kühlen sich dabei in ihrem Pool ab oder bewässern ihre Pflanzen.

Doch was steckt eigentlich alles im Grundwasser? Das wollten 63 Haldensleber wissen und nahmen das Angebot des Labormobils vom "Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse" (VSR) wahr.

Bei 17 privaten Brunnen überschritt das Laborergebnis die in der Trinkwasserverordnung vorgeschriebene Nitrat-Grenze von 50 Milligramm pro Liter. Teilweise sogar bis zu 108 Milligramm pro Liter.

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Nitrat steht im Verdacht, ein Risikofaktor für Prostatakrebs zu sein. Pflanzen nehmen durch das Bewässern mit Grundwasser das Nitrat auf und speichern es in ihren Früchten.

Wird ein Gartenteich mit belastetem nitrathaltigem Wasser befüllt, kommt es zu einem starken Algenwachstum.

Auch in anderen Regionen gab es überhöhte Nitrat-Werte. Unter anderem in Erxleben (133 mg/l), Bülstringen (119 mg/l) und Zielitz (113 mg/l).

Dr. Matthias Ahlbrecht untersucht die von Bürgern eingereichten Wasserproben.
Dr. Matthias Ahlbrecht untersucht die von Bürgern eingereichten Wasserproben.  © Marc Gater/VSR-Gewässerschutz e.V.

Nitratgehalt regelmäßig überprüfen lassen

"Auswertungen in ganz Deutschland liefern uns die Bestätigung, dass ein hoher Anteil an intensiver Landwirtschaft zu höheren Nitratbelastungen führen. Dagegen stellen wir fest, dass wenn Siedlung, Verkehr oder Wald im Kreis dominieren, die Belastungen geringer sind", sagte Dr. Matthias Ahlbrecht vom VSR.

Der VSR empfiehlt, alle drei Jahre das Grundwasser untersuchen zu lassen, da sich der Nitratgehalt ändert.

Titelfoto: Marc Gater/VSR-Gewässerschutz e.V.

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