"Süßes, sonst gibt es Saures": Halloween auch in Sachsen-Anhalt etabliert

Halle (Saale) - Seit rund 20 Jahren wird auch in Sachsen-Anhalt Halloween gefeiert und ist vor allem bei Kindern beliebt. Es gibt Gruselveranstaltungen und die Kinder ziehen um die Häuser und bitten um Süßigkeiten. Im Harz werden gar Verbindungen zu Walpurgis hergestellt.

Häuser und Grundstücke werden auch hierzulande seit einigen Jahren an Halloween dekoriert. (Symbolbild)
Häuser und Grundstücke werden auch hierzulande seit einigen Jahren an Halloween dekoriert. (Symbolbild)  © Michael Bahlo/dpa

Auch in Sachsen-Anhalt ist Halloween besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Bekannt durch US-Fernsehsendungen wurde seit etwa 1999 auch hierzulande mit Schaufensterdekorationen und entsprechenden Kostümen für das Fest geworben.

"Der Ablauf ist noch keinen festen Regeln unterworfen und bietet dadurch zahlreiche Chancen für Fantasie und Kreativität der Veranstalter und Verkäufer", sagte Annette Schneider-Reinhardt vom Bund Heimat und Umwelt. "Nur der Name Halloween mit dem Kürbis als Symbol scheinen Bedingung zu sein."

Der Termin des Festes werde oftmals genutzt, um etwas Eigenes zu schaffen, beispielsweise eine Verbindung zur Ortsgeschichte.

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Besonders im Harz sei auffällig, wie sehr eine Verbindung zu den Walpurgisfeiern gesucht werde.

Es sei in Sachsen-Anhalt auch üblich, eine Geisternacht für Kinder in Museen und Spuknächte in Theatern zu veranstalten. Die Kinder können in Geister-, Hexen- und Zauberer-Kostümen spuken und es werden Gruselgeschichten erzählt.

Halloween "konkurriert" mit Reformationstag

Inzwischen hat es sich etabliert, dass kostümierte Kinder am 31. Oktober durch die Straßen ziehen und an Häusern nach Süßigkeiten klingeln. (Symbolbild)
Inzwischen hat es sich etabliert, dass kostümierte Kinder am 31. Oktober durch die Straßen ziehen und an Häusern nach Süßigkeiten klingeln. (Symbolbild)  © Matthias Bein/dpa

Auch in Sachsen-Anhalt ziehen Kindergruppen durch die Wohnviertel und rufen vor jeder Haustür: "Süßes her oder es gibt Schauriges" oder "Süßes oder es gibt Saures" und "Wir sind gefährliche Gespenster, habt ihr keine Bonbons, geistern wir am Fenster".

"In Sachsen-Anhalt ist der Reformationstag am 31. Oktober ein Feiertag. Insofern stellt Halloween für die evangelische Kirche eine Art Konkurrenz dar", sagte Schneider-Reinhardt.

Dagegen sei die Haltung der katholischen Kirche eher positiv. Immerhin gibt es für Katholiken am 1. November das Gedenken Allerheiligen und am 2. November das Fest Allerseelen, das Fest um den Tod und Gedenken an die Verstorbenen.

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Halloween wurde ursprünglich vor allem im katholischen Irland als religiöses Fest "All Hallows' Eve", also der Abend vor Allerheiligen, gefeiert. Auswanderer nahmen den Brauch mit in die USA.

Von dort kam er in veränderter Form nach Europa zurück.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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