Zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht: Mehrere Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt

Magdeburg - Mit einer Stolperstein-Verlegung, Gedenkstunden und Kranzniederlegungen wird am heutigen Donnerstag in Sachsen-Anhalt an die Opfer der nationalsozialistischen Pogromnacht vom 9. November 1938 erinnert.

An mehreren Orten in Sachsen-Anhalt wird an diesem Donnerstag an die Opfer der nationalsozialistischen Pogromnacht erinnert. (Symbolbild)
An mehreren Orten in Sachsen-Anhalt wird an diesem Donnerstag an die Opfer der nationalsozialistischen Pogromnacht erinnert. (Symbolbild)  © Stefan Puchner/dpa

In Magdeburg, wo in wenigen Wochen eine neue Synagoge eingeweiht werden soll, beginnt das Gedenken (17 Uhr) im Forum Gestaltung. Von dort aus gibt es einen stillen Gedenkweg zum Mahnmal der zerstörten Synagoge in der Julius-Bremer-Straße mit anschließender Kranzniederlegung.

Zuvor ist am Nachmittag (14 Uhr) die 39. Stolpersteinverlegung in der Landeshauptstadt geplant. Die in den Boden vor den ehemaligen Wohnhäusern eingelassenen Quader erinnern an verschleppte und ermordete Magdeburger - in diesem Fall an die Familie Schlein.

Schüler der Berufsbildenden Schule "Dr. Otto Schlein" recherchierten zum Schicksal der Familie, wie die Stadt mitteilte.

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Gedenkveranstaltungen gibt es in zahlreichen Orten in Sachsen-Anhalt. Etwa in Dessau-Roßlau und Halle, in Bernburg, Köthen und Zerbst.

In Salzwedel gibt es eine Andacht auf dem Jüdischen Friedhof (18 Uhr) mit anschließendem Stolperstein-Rundgang.

Polizei verstärkt im Einsatz

Angesichts der aktuellen weltpolitischen Ereignisse steht die Polizei an diesem Tag vermehrt vor jüdischen Einrichtungen. (Archivbild)
Angesichts der aktuellen weltpolitischen Ereignisse steht die Polizei an diesem Tag vermehrt vor jüdischen Einrichtungen. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa

Das Gedenken an die Pogromnacht vor 85 Jahren ist überschattet von einer erhöhten Sicherheitslage im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

"Die dynamische Entwicklung der aktuellen Lage zwingt die Sicherheitsbehörden auf allen Ebenen zu erhöhter Wachsamkeit", erklärte das Innenministerium auf Anfrage.

"Das bestehende hohe Niveau bei den Maßnahmen zum Schutz jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt wird unverändert beibehalten und entsprechend der Lageentwicklung weiter angepasst."

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Die Polizeibehörden in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau stünden in einem engen Austausch mit den jüdischen Gemeinden.

Bei der Bewertung der Gefahrenlage würden die Polizeiinspektionen durch das Landeskriminalamt unterstützt, das in ständigem Kontakt mit dem Bundeskriminalamt stehe.

Titelfoto: Stefan Puchner/dpa

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