Tausende Menschen demonstrieren in Sachsen: Elf Anzeigen, Frau und Kinder bedroht

Görlitz/Bautzen - Am Montagabend haben zahlreiche Menschen an Versammlungen und Aufzügen in ganz Sachsen und vor allem in den Landkreisen Görlitz und Bautzen teilgenommen. Dabei wurde unter anderem gegen aktuelle politische Entscheidungen rund um die Energiekrise und die steigende Inflation demonstriert – auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine war ein Thema.

Allein in Bautzen waren am gestrigen Montag etwa 800 Personen unterwegs.
Allein in Bautzen waren am gestrigen Montag etwa 800 Personen unterwegs.  © xcitepress

Wie die Polizei in einer Pressemitteilung bekannt gab, versammelten sich dafür insgesamt etwa 3700 Menschen in Ostsachsen.

Die meisten von ihnen waren in den Städten Bautzen (800 Personen), Görlitz (580 Personen), Kamenz (600 Personen), Zittau (390 Personen) und Bischofswerda (300 Personen) unterwegs.

Auch in Radeberg schlenderten knapp 200, in Löbau 200, in Herrnhut 110, in Ebersbach 150 und in Weißwasser/O.L. 120 Personen durch die Straßen.

Milder Winter und viel Regen: Experte erwartet schlimmen Mücken-Sommer
Sachsen Milder Winter und viel Regen: Experte erwartet schlimmen Mücken-Sommer

Weitere Versammlungen – mit weitaus geringeren Teilnehmerzahlen – fanden zudem in Hoyerswerda, Bernsdorf, Pulsnitz, Niesky, Rothenburg/O.L. und Neugersdorf statt.

Auch in Dresden wurde demonstriert, dort machte die Polizei aber keine Angaben zu Teilnehmerzahlen. In Leipzig gingen ebenfalls viele Leute auf die Straße, dort sollen es bei einer Veranstaltung rund 1200 Teilnehmer gewesen sein.

In insgesamt elf Fällen erstattete die Polizei Strafanzeige im Sinne des Versammlungsgesetzes.

Auch in Leipzig wurde am Montagabend demonstriert.
Auch in Leipzig wurde am Montagabend demonstriert.  © Silvio Bürger

Frau in Radeberg wird im Auto von Versammlungsteilnehmern bedroht

Insgesamt gingen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz etwa 3700 Menschen auf die Straßen.
Insgesamt gingen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz etwa 3700 Menschen auf die Straßen.  © xcitepress

Zudem fertigten die Beamten am Montagabend eine Anzeige wegen des Verdachts einer Bedrohung in Radeberg.

Dort war eine Autofahrerin mit zwei Kindern in ihrem Wagen in der Stadt unterwegs gewesen, als sie dem Aufzug auf der Straße begegnete.

Daraufhin sollen sich die bislang unbekannten Tatverdächtigen, die an der nicht angezeigten Versammlung teilnahmen, um das Fahrzeug gestellt haben, ehe sie die Spiegel einklappten und gegen die Karosserie traten.

Strategiepapier fürs Bildungsland: Sachsen will Kopfnoten behalten
Sachsen Strategiepapier fürs Bildungsland: Sachsen will Kopfnoten behalten

Einer von ihnen setzte sich zudem auf die Motorhaube des Fahrzeuges und zeigte der Fahrerin einen knüppelartigen Gegenstand, den er in seiner Jacke mit sich trug.

Da die Frau und die beiden Kinder im Auto Angst bekamen und sich bedroht fühlten, alarmierten sie schließlich die Polizei. Diese hat die Ermittlungen zum Fall aufgenommen.

Titelfoto: xcitepress

Mehr zum Thema Sachsen: