Auto(klau)land Sachsen: Welche Modelle besonders beliebt sind - und welche gar nicht

Leipzig - In Sachsen werden nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) statistisch jede Woche zehn Autos geklaut. Der Gesamtschaden lag im vergangenen Jahr bei über zehn Millionen Euro. Nur um Elektroautos machen die Diebe einen großen Bogen.

Autoaufbruch mit Schraubenzieher - so funktioniert es schon lange nicht mehr. Die Kriminellen nutzen heute technische Hilfsmittel zum Auslesen und Codieren von Funkschlüsseln oder sie entwenden die Originalschlüssel bei Einbrüchen.
Autoaufbruch mit Schraubenzieher - so funktioniert es schon lange nicht mehr. Die Kriminellen nutzen heute technische Hilfsmittel zum Auslesen und Codieren von Funkschlüsseln oder sie entwenden die Originalschlüssel bei Einbrüchen.  © Coverpicture

VW, Audi, Mercedes, BMW und Toyota - das waren 2022 die nach absoluten Zahlen am meisten geklauten Automarken.

Bei den am häufigsten gestohlenen Modellen dominieren hochpreisige SUV und ein schnittiger Koreaner: der Jeep Grand Cherokee IV, der Range Rover III, der Toyota Land Cruiser IV und der Kia Stinger führen die Charts der Langfinger an.

Insgesamt 525 Autos wurden im letzten Jahr in Sachsen gestohlen. Die Statistik stagniert mithin auf hohem Niveau (2021: 529). Doch mit den Autopreisen steigen auch die Schadenssummen. Laut GDV lag der Durchschnittsschaden pro Diebstahl bei 19.105 Euro - rund elf Prozent mehr als im Jahr zuvor.

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Klau-Hochburg ist der GDV-Statistik zufolge die Stadt Leipzig mit sieben Autodiebstählen je 10.000 kaskoversicherten Pkw (Dresden: 4). Die geringste Quote hat demnach die Region Chemnitz mit einem geklauten auf 10.000 versicherten Autos.

Ein Tesla an der Ladesäule - der interessiert die Autoklau-Banden nicht. E-Autos sind Diebstahlsschutz an sich. Diebe machen meist einen Bogen um Stromer.
Ein Tesla an der Ladesäule - der interessiert die Autoklau-Banden nicht. E-Autos sind Diebstahlsschutz an sich. Diebe machen meist einen Bogen um Stromer.  © picture alliance/dpa

Autodiebstähle in Sachsen: Hier landen komplette Fahrzeuge und Teile

Der Jeep Grand Cherokee ist hierzulande das am häufigsten gestohlene Automodell.
Der Jeep Grand Cherokee ist hierzulande das am häufigsten gestohlene Automodell.  © PR

Bemerkenswert: E-Autos tauchen in der GDV-Statistik nicht auf. Auch im Lagebild Kfz-Kriminalität des Bundeskriminalamts spielen sie keine Rolle.

Das liege auch daran, dass Stromer durch den ständigen Datenaustausch leicht ortbar sind, meint GDV-Sprecherin Kathrin Jarosch. "Zudem ist Elektromobilität in den Ländern, in denen die gestohlenen Autos dann zu Geld gemacht werden, meist kein Thema."

Die wichtigsten Zielländer gestohlener Autos sind laut BKA Osteuropa, Zentralasien, der Nahe und Mittlere Osten (u.a. Libanon, Saudi-Arabien, Irak, Syrien) sowie Westafrika.

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Doch oftmals haben es die organisierten Banden nur auf Ersatzteile abgesehen. Die geklauten Fahrzeuge würden dann in Werkstätten in Deutschland, Polen oder Holland ausgeschlachtet, so der BKA-Report. Vor allem Airbags, Scheinwerfer und Sensoren ließen sich leicht und lukrativ absetzen. Hauptabsatzmarkt für Teile hochwertiger deutscher Marken sind übrigens die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).

Titelfoto: Bildmontage: Coverpicture, PR

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