Erst vom MP geehrt, dann an die Partei gezahlt: Spendenskandal bei der CDU?

Dresden - Ein Unternehmer hatte 25.000 Euro an die CDU Sachsen gespendet, im selben Jahr ehrte ihn Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU). Die Opposition vermutet Vetternwirtschaft, die Staatskanzlei verteidigt die Ehrung.

Michael Kretschmer (47, CDU, l.) ehrte im Januar 2019 den CDU-Spender Ernst Lieb (68)
Michael Kretschmer (47, CDU, l.) ehrte im Januar 2019 den CDU-Spender Ernst Lieb (68)  © dpa/Oliver Killig

Der Ministerpräsident vergab eine Ehrenamtsurkunde an den Oberlausitzer Unternehmer Ernst Lieb (68). Das war im Januar 2019, doch erst jetzt sorgt es für Furore. Denn ein aktueller "Spiegel"-Bericht zeigt auf, dass der Unternehmer 25.000 Euro an die CDU Sachsen gespendet hat.

Kritik kommt vom Linken-Fraktionsvorsitzenden Rico Gebhardt (59): "Wer sich gegenüber der Sachsen-CDU großzügig verhält, wird vom Ministerpräsidenten besonders geehrt - diesen Eindruck kann man schon bekommen."

AfD-Fraktions-Chef Jörg Urban (58): "Es riecht nach Vetternwirtschaft."

Linken-Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt (58) sieht die Ehrung kritisch.
Linken-Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt (58) sieht die Ehrung kritisch.  © Thomas Türpe
AfD-Fraktions-Chef Jörg Urban (58) erhebt schwere Vorwürfe.
AfD-Fraktions-Chef Jörg Urban (58) erhebt schwere Vorwürfe.  © DPA/Robert Michael

Die Staatskanzlei weist die Vorwürfe zurück

Einen Zusammenhang zwischen Ehrung und Spende weist die Staatskanzlei zurück: "Herr Lieb wurde vor allem für seinen 25-jährigen herausragenden Einsatz über die Geschäftsführung seines am Weltmarkt erfolgreich agierenden Unternehmens hinaus als Präsident und Unterstützer der FC Oberlausitz Neugersdorf vorgeschlagen."

Der Unternehmer selbst sagt gegenüber TAG24: "Mir ging es mit meiner Spende einzig und allein darum, die CDU zu stärken - gegen die AfD."

Titelfoto: dpa/Oliver Killig

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