Gaststättensterben in Sachsen: Gewerkschaft fordert 3000 Euro Startlohn

Leipzig/Dresden/Chemnitz - Gegen die immer häufigeren Schließungen von Gaststätten fordert die Branchengewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) höhere Löhne.

Zwischen 2019 und 2022 mussten laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband in Sachsen rund 1450 Betriebe schließen.
Zwischen 2019 und 2022 mussten laut Deutschem Hotel- und Gaststättenverband in Sachsen rund 1450 Betriebe schließen.  © Moritz Frankenberg/dpa

Der Vorschlag ist ein "Gastro-Start-Lohn" von 3000 Euro brutto pro Monat für alle, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten, wie die NGG am Dienstag mitteilte.

Es gebe große Probleme bei der Gewinnung von Arbeitskräften, erklärte die Gewerkschaft. Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten seien der Schlüssel für mehr Personal. Nach Angaben der NGG gibt es in Leipzig derzeit 315 offene Stellen in der Hotellerie und Gastronomie, in Dresden 272 und in Chemnitz 75.

In Sachsen mussten nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) von 2019 bis 2022 rund 1450 Betriebe schließen. Diese Zahl sei ungewöhnlich hoch, sagte Axel Klein, Geschäftsführer der Dehoga Sachsen, am Dienstag auf Anfrage.

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In erster Linie sei dafür die fehlende Rentabilität und nicht der Personalmangel verantwortlich.

Die aktuellen Umsätze seien in diesem Jahr nochmals um 14 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig hätten sich die Kosten für Personal und Energie deutlich erhöht, betonte Klein. "Von daher sollte das Gehalt so hoch sein, wie es erwirtschaftet werden kann", sagte er mit Blick auf die Festlegung eines Startgehalts.

"Der Unternehmer sollte das zahlen, was er sich leisten kann."

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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