Gottvertrauen ist nicht alles: Sachsens Kirchen rüsten für den Klimaschutz

Dresden - Am Klimaschutz kommen auch die Kirchen im Freistaat nicht vorbei. So wird in Sachsen zunehmend auf Solartechnik und Nachhaltigkeit geachtet. Dabei stoßen die Gotteshäuser auf ein ganz irdisches Problem: den Denkmalschutz.

Solarmodule sollen nach und nach auf Kirchen und Gemeindegebäuden montiert werden.
Solarmodule sollen nach und nach auf Kirchen und Gemeindegebäuden montiert werden.  © imago/Jochen Tack

"In den nächsten zwei Jahren soll ein Klimaschutzkonzept für die Landeskirche erstellt werden, in dem Maßnahmen für den Pfad zur Klimaneutralität beschrieben werden", sagt Tabea Köbsch vom evangelischen Landeskirchenamt (4450 Gebäude).

An der Nachhaltigkeit wird schon gearbeitet: So wurden jüngst auf dem Kreuzgymnasium in Dresden Solarmodule montiert. Photovoltaikanlagen arbeiten schon auf der Weinbergskirche der St.-Laurentius-Gemeinde in Dresden und der Nikolaikirche zu Leipzig.

Ähnlich agiert das Bistum Dresden-Meißen (1000 Gebäude). So gibt es Solaranlagen auf dem Kapellknaben-Institut, dem St.-Benno-Gymnasium in Dresden und der Pfarrkirche Herz Jesu in Plauen.

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Deutlich wird das Thema Nachhaltigkeit am Neubau des Propst-Beier-Hauses. Die neue Verwaltung, die an der Schweriner Straße in Dresden entsteht, wird neben einer Photovoltaikanlage auch ein grünes Dach und einen begrünten Innenhof haben. Eine Zisterne soll den Garten bewässern.

Auch beim Baumaterial sei auf Nachhaltigkeit geachtet worden, hieß es.

Beim Bau des künftigen Propst-Beier-Hauses (hier der Entwurf) in Dresden wird Nachhaltigkeit großgeschrieben.
Beim Bau des künftigen Propst-Beier-Hauses (hier der Entwurf) in Dresden wird Nachhaltigkeit großgeschrieben.  © Visualisierung: O+M Architekten
Die Nikolaikirche in Leipzig trägt bereits Solarplatten auf dem Dach.
Die Nikolaikirche in Leipzig trägt bereits Solarplatten auf dem Dach.  © dpa-Zentralbild/euroluftbild.de/Robert Grahn

Landesamt für Denkmalpflege beurteilt Photovoltaikanlagen auf Kirchen kritisch

Das Landesamt für Denkmalpflege dagegen beurteilt die Nutzung von "kirchlichen" Photovoltaikanlagen zurückhaltend. "Angesichts des meist hohen Denkmalwerts und der oft weitreichenden räumlichen Wirkung der Kirchen ist die Anbringung von Photovoltaikanlagen aus denkmalpflegerischer Sicht oft kritisch zu beurteilen", so eine Sprecherin.

So wurde das Solardach auf der Südseite der Nikolaikirche erst genehmigt, nachdem klar war, dass die Module von der Straße aus kaum zu sehen sein würden.

Titelfoto: Montage: dpa-Zentralbild/euroluftbild.de/Robert Grahn, IMAGO/Jochen Tack

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