Hundert Tier-Fetische aus Edelsteinen: Karl-May-Museum bekommt großes Geschenk

Radebeul - Kröten, Pferde, Adler, Schildkröten und Bären - rund 100 Tiere aus seinem "Privatzoo" übergab der Deutsch-Amerikaner Olof Hansen (68) diese Woche als Schenkung an das Radebeuler Karl-May-Museum. Es handelt sich dabei um Miniatur-Fetische, die von den indigenen Familien der Zuni aus Halbedelsteinen und Edelsteinen geschnitzt wurden.

Sammler Olof Hansen (68) präsentiert einen kleinen Teil seiner Tiersammlung.
Sammler Olof Hansen (68) präsentiert einen kleinen Teil seiner Tiersammlung.  © Petra Hornig

"Es sind alles Glücksbringer, die ich seit 1989 gesammelt habe. In jedem Tier steckt ein anderer Geist, der Schutzaufgaben übernehmen soll", erklärt Hansen.

Manch Geist muss sich dabei allerdings echt dünne machen - denn der kleinste Bär der Sammlung misst nicht einmal einen Zentimeter. Gefertigt wurden sie aus bunten Steinen und Mineralien, verziert mit Gravuren oder Mini-Federn oder Pfeilspitzen.

"Ich bin froh, dass diese Tiere nicht mehr nur in meiner Vitrine zu Hause stehen, sondern dass sie bald viele Menschen bewundern können", freut sich Hansen auf die geplante Zuni-Ausstellung im Sommer.

Diese Kröte sieht mit dem Federputz aus wie ein Punk.
Diese Kröte sieht mit dem Federputz aus wie ein Punk.  © Petra Hornig
Aus bunten Halbedelsteinen wurden diese vier Frösche gefertigt.
Aus bunten Halbedelsteinen wurden diese vier Frösche gefertigt.  © Petra Hornig
Das Pferd ist mit Motiven verziert, die die Zuni auch in Felsformationen geritzt haben.
Das Pferd ist mit Motiven verziert, die die Zuni auch in Felsformationen geritzt haben.  © Petra Hornig
Auf die Rücken der Bären sind kleine Pfeilspitzen gebunden.
Auf die Rücken der Bären sind kleine Pfeilspitzen gebunden.  © Petra Hornig
Die Signatur von Sascha Schneider.
Die Signatur von Sascha Schneider.  © Karl May Museum
Das XXL-Gemälde wird von den Museumsmitarbeitern vorsichtig ausgerollt.
Das XXL-Gemälde wird von den Museumsmitarbeitern vorsichtig ausgerollt.  © Karl May Museum

Bild legt Zwischenstopp ein

Das Gemälde "Auf zum Kampf".
Das Gemälde "Auf zum Kampf".  © Karl May Museum

Ein weiteres wertvolles Ausstellungsobjekt lässt dagegen noch auf sich warten: Das 4,50 mal 2,50 Meter große Monumentalbild "Auf zum Kampf" des Malers Sascha Schneider (1870-1927) wird bis Jahresende für 60.000 Euro restauriert.

Das Gemälde wurde 1903 in der Sächsischen Kunstausstellung in den Sälen des Kunstvereins auf der Brühlschen Terrasse gezeigt - und fiel beim Publikum durch. Schneider, der u. a. Karl Mays Reiseerzählungen illustrierte, überließ das Bild Mays Frau Klara als Freundschaftsgeschenk.

Ist das Bild wieder in Schuss, wird es zuerst im Lesesaal des Stadtarchivs platziert - bis der Museumsneubau in Radebeul fertig ist.

Titelfoto: Petra Hornig

Mehr zum Thema Sachsen: