Ins Colditzer Schloss zieht ein modernes Museum: Das hat Hendrik Duryn damit zu tun
Colditz - Endlich Museum! Das Colditzer Schloss war bisher nur zu besonderen Anlässen und nur in beschränktem Umfang zugänglich. Auch jetzt stehen fast alle Räume leer. Und das werden sie auch bleiben, wenn im April nächsten Jahres ein Museum einzieht. Dass es trotzdem sehr viel zu sehen gibt, dafür sorgt die Technik - und Sachsenlotto.

"Es war alles unendlich knallbunt hier", so die Kuratorin des neuen Museumsprojekts, Regina Thiede (55), bei der Vorstellung der Pläne.
An den Wänden von Schloss Colditz hingen in den besten Zeiten zahlreiche Gemälde, auf dem Boden lagen farbig glasierte Ziegel. "Die Anstalt hat alles rausgefegt." 1829 wurde das Lieblingsschloss der Wettiner zur Landesversorgungsanstalt für unheilbar Geisteskranke.
Während des Zweiten Weltkriegs diente es als Gefangenenlager für alliierte Offiziere, nach 1946 als Krankenhaus.
Einen Teil der reichen Schlossgeschichte wollen "Schlossherr" Peter Knierriem (57) und Schlösserland-Direktor Christian Striefler (61) ab dem nächsten Jahr zeigen.
Dazu werden fünf Räume für Publikum geöffnet, aber weitgehend so belassen, wie sie sich nach Auszug des Krankenhauses präsentierten.
Die Geschichte und die Geschichten dahinter werden über sogenannte HistoPads, also handliche Besucher-Tablets, erlebbar.


Ein Teil der erforderlichen Investitionen steuert die Lottogesellschaft Sachsenlotto bei. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf mehr als eine Million Euro. Los geht es am 17. April 2024. "Das ist der Jahrestag der Befreiung", so Striefler.
Titelfoto: Steffen Füssel