Kuhstall und Schrammsteine wieder offen: Brandbekämpfung geht weiter
Bad Schandau - Seit der Großbrand in der Sächsischen Schweiz unter Kontrolle ist, werden immer mehr Gebiete des Nationalparks für den Tourismus freigegeben. Die Schrammsteine und der Kuhstall können wieder besucht werden.
Der zuständige Staatsbetrieb Sachsenforst erteilte am vergangenen Wochenende die entsprechende Freigabe. Das sorgt für Erleichterung in der Region.
So auch im "Berggast" am Kuhstall, wo das gemütliche Einkehren seit Samstag wieder möglich ist. "Viele Leute hat die Berichterstattung verunsichert und abgeschreckt", kritisiert Uwe Henkenjohann (43), Inhaber der Bergwirtschaft.
Er hofft, dass der Fremdenverkehr bald wieder Fahrt aufnimmt. Die Hilfen der Landesregierung? "Nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein", schildert der gebürtige Dresdner die prekäre Situation der Gastwirte. Ihnen fehlt ein Großteil der Einnahmen aus dem August.
Indes beschäftigen sich die Ranger des Nationalparks weiter mit der Einhegung des Feuers.
"Wir müssen das Betreten der Waldbrandgebiete östlich der Schrammsteine einschränken, um eine großflächige Sperrung durch neue Brände zu verhindern", erklärt Ulf Zimmermann (52), Chef der Nationalparkverwaltung. "Sobald die Gefahr beseitigt ist, werden die Sperrungen unverzüglich und vollständig aufgehoben."
Nach dem Großbrand: Feuerwehrleute für die Forstwirte vom Nationalpark
Auch für die Lokalpolitik bedeutet der Großbrand im Nationalpark einen Neuanfang. Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (43, WV Tourismus) hatte bereits am Freitag ein Kooperationsabkommen mit dem Sachsenforst unterzeichnet. Nun kommen erste Details der "Verwaltungsvereinbarung" ans Licht.
So arbeitet laut Nationalpark-Sprecher Hanspeter Mayr (59) die Feuerwehr mit den Rangern ab sofort enger zusammen. Den neun Löschtrupps des Staatsbetriebs, bestehend aus insgesamt 45 Forstwirten und 55 Rangern, wird jeweils ein Feuerwehrmann der Kommune zugeteilt. Zudem werden die Teams mit BOS-Funkgeräten ausgestattet, welche üblicherweise von Sicherheitsbehörden genutzt werden.
Durch das "Vorhalten eines Hubschraubers" soll es laut Vereinbarung zukünftig auch Unterstützung aus der Luft geben. Doch wie diese genau aussehen könnte, sei derzeit noch Gegenstand einer internen Abstimmung, hieß es zunächst aus dem Innenministerium.
Titelfoto: imago images/Hans P. Szyszka