AfD fordert alleinige CDU-Regierung in Sachsen

Von Jasmin Beisiegel

Dresden - Die AfD fordert die CDU zur Bildung einer alleinigen Regierung in Sachsen auf. Der Koalitionsvertrag von CDU und SPD trage eine linke Handschrift, die SPD habe sich in weiten Teilen durchgesetzt, sagte der sächsische AfD-Vorsitzende Jörg Urban (60).

Der sächsische AfD-Vorsitzende Jörg Urban (60) will eine Regierung ohne SPD.
Der sächsische AfD-Vorsitzende Jörg Urban (60) will eine Regierung ohne SPD.  © dpa | Sebastian Kahnert

Das sei genau das, was der sächsische Wähler mehrheitlich nicht wolle. "Die CDU wäre gut beraten, in dieser Form keine Minderheitsregierung zu bilden."

Stattdessen sollten sich die Christdemokraten bei ihrem Parteitag am Samstag aus Sicht der AfD dafür entscheiden, alleine zu regieren, "weil wir im Landtag eine stabile rechtskonservative Mehrheit haben", so Urban.

Die CDU solle das Risiko eingehen und sich völlig frei in eine Regierung begeben, sagte der sächsische AfD-Generalsekretär Jan Zwerg. Dann würde die AfD-Fraktion auch für Michael Kretschmer (49, CDU) als Ministerpräsidenten stimmen.

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Urban und Zwerg stellten ein "Zwölf-Punkte-Programm" vor, für das ihre Partei eine Mehrheit im Landtag sieht. Darin werden unter anderem die Einführung eines strengen Sachleistungsprinzips für Asylbewerber, ein Verbleib der Schuldenbremse und der Umbau des Verfassungsschutzes zu einem "Abwehrzentrum politische und religiöse Militanz" gefordert. Der Verfassungsschutz stuft die Partei in Sachsen als gesichert rechtsextrem ein.

Michael Kretschmer (49, CDU) will weiterhin Sachsen Ministerpräsident bleiben.
Michael Kretschmer (49, CDU) will weiterhin Sachsen Ministerpräsident bleiben.  © dpa | Sebastian Kahnert

Die CDU und SPD hatten sich Anfang Dezember auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die SPD will am 16. Dezember das Ergebnis ihres Mitgliedervotums zum Vertrag bekannt geben, die CDU entscheidet bei einem Parteitag am Samstag. Die Wahl des Ministerpräsidenten ist für den 18. Dezember geplant.

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