Pfarrer fassungslos: Grabräuber klauen Bronzeengel von sächsischem Friedhof!

Großschönau - Waren hier Profis am Werk? Unbekannte hinterließen eine Spur der Verwüstung auf dem Alten Friedhof in Großschönau (Landkreis Görlitz). Sie stahlen unter anderem zwei "sehr sehr fest verankerte" Bronzeengel im Wert von mehr als 20.000 Euro!

Friedhofsverwalter Lothar Hommel (61) kann die Dreistigkeit dere Diebe nicht fassen.
Friedhofsverwalter Lothar Hommel (61) kann die Dreistigkeit dere Diebe nicht fassen.  © Matthias Weber/photoweber.de

Ein Mitarbeiter bemerkte den Diebstahl beim Rasenmähen, erklärt Friedhofsverwalter Lothar Hommel (61) gegenüber TAG24.

Die zwei Engel, 60 und 120 Zentimeter groß, wurden von einem privaten und einem Gemeinschaftsgrab geklaut. "Das müssen mindestens drei, vier Mann gewesen sein", ist sich Hommel sicher.

Die Figuren standen immerhin in einer Höhe von mehr als zwei Metern und waren fest verschraubt. Der Verwalter vermutet, dass die Täter zuvor vom Sportplatz nebenan Seilbänder gemaust haben, die sie dann um die Engel schlungen und sie samt Granitsockel von ihrem Platz zogen.

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Weil die Diebe wohl auch bei einem Porzellan-Engel wertvolles Bronze vermuteten, beschädigten sie auch diese.

Einer der Engel erinnerte an verstorbenes Kind

Zwei dieser Bronze-Engel wurden in der Nacht-und-Nebel-Aktion gestohlen. Ein dritter Engel wurde beschädigt.
Zwei dieser Bronze-Engel wurden in der Nacht-und-Nebel-Aktion gestohlen. Ein dritter Engel wurde beschädigt.  © privat

"Es lässt einen fassungslos zurück", resümiert Pfarrer Gerd Krumbiegel (45).

Besonders bedauerlich: Einer der Engel erinnert an ein tödlich verunglücktes Kind. Für den Vater des verstorbenen Jungen ist der Vorfall kein Novum.

"2013 wurde der Engel schon mal entwendet und nur zufällig bei einer Verkehrskontrolle in Tschechien wiedergefunden", erklärt er. "Dieses Mal waren hier aber sicher Profis am Werk."

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DNA-Spuren und Fingerabdrücke sollen nun zu den Tätern führen.

Titelfoto: Matthias Weber/photoweber.de

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