Bautzen - Das Hobby zum Beruf machen - wie viele Sachsen träumen wohl davon?! Ein paar Freunde aus der Lausitz haben sich diesen Traum erfüllt. Wegen ihrer Leidenschaft für gutes Bier gründeten sie eine eigene Brauerei.

"Wir haben hier wunderbar weiches Wasser", sagt Nicole Kocksch. Die 39-Jährige aus Cunewalde (zwischen Bautzen und Löbau) war im vorigen Leben Mechanikerin. Ihr Kollege Maik Richter (55) arbeitete bei Bombardier. Dritter im Bunde ist Frank Walther (40), ein Elektrotechniker.

Eingerichtet haben sie ihre nagelneue Brauanlage in einer ehemaligen Bäckerei im Ort. "Doch unser großes Ziel ist die Wiederbelebung der historischen Cunewalder Brauerei.

Davor ein romantischer Biergarten", so die Brauerin, die sich - wie die Kollegen - das Fachwissen im Selbststudium aneignete. Kennengelernt haben sich die "Drei von der Tankstelle" übrigens im Cunewalder Verein "ProBier".

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Aus den bescheidenen Anfängen, nämlich einen Sud à 30 Liter die Woche, sind 2000 Liter im Monat geworden. Es gibt fünf Sorten, "Rutkatl", das wegen eingetragener Markenrechte der Radeberger-Gruppe nicht mehr "Rotkehlchen" heißen darf, schmeckt Kocksch am besten.

Noch reichen die Erlöse nur für zwei feste Stellen. Das soll sich ändern, 4000 Liter im Monat sind avisiert. Der Bedarf ist da: In Dresden zu kaufen gibt es die Biere etwa in der "Hopfenkult-Bierothek" auf der Görlitzer Straße und im Getränkehandel D&S auf der Hansastraße.

Übrigens: Noch immer ist Sachsen das Bundesland mit den meisten gebrauten Hektolitern - vor Bayern! Die Sachsen sind es auch, die mit 120 Litern pro Kopf und Jahr das meiste Bier trinken (Bundesschnitt 106 Liter). Laut Brauerbund gibt es im Freistaat fast 40 handwerklich arbeitende Brauereien, zumeist als Hausbrauerei mit Gastronomie.