Sachsen bekommt seinen eigenen Whisky
Oederan - Rein sächsisches Bier, rein sächsische Limo, rein sächs'scher Wein - gibt es alles, alles kein Problem. Was aber, wenn Sachsen einen rein sächsischen Whisky auf den Markt bringen wollen? Die "Dresdner Whisky Manufaktur" wagt jetzt den Versuch.
"Der Plan ist: Alles soll aus Sachsen kommen. Das Fass, das Wasser und die Gerste fürs Malz", so Peter Dyroff, Sprecher der Manufaktur. Das mit dem Wasser ist unter Dach und Fach. Es stammt aus dem alten Moor von "Siehdichfür" bei Grünbach im Vogtland. Die Holzfrage wird gerade geklärt.
Die Essenz aber, das Korn, bedarf der allergrößten Sorgfalt. "Darum sind wir heute hier in Oederan-Gahlenz", so Dyroff. Hier, das ist die "Agrargenossenschaft Erzgebirgskorn".
Die Landwirte wissen, wie Gerste geht, liefern sie doch bereits Braugerste und Brauweizen an Brauereien. Der Unterschied zur Gerste für den Whisky besteht unter anderem im Proteingehalt.
Für die Whisky-Manufaktur ist Brennmeister Jörg Hans (55) gekommen. Er trifft sich mit Götz Eckardt (54), Chef der Erzgebirgskorn.
Hans ist beeindruckt von der Sauberkeit und der Modernität der Anlage. Nicht unwichtig, kauft seine Firma doch 1250 Tonnen Gerste - einen Teil für den rein sächsischen Whisky, einen anderen Teil für die bekannte Marke "Hellinger". Aus den 1250 Tonnen Gerste werden übrigens 1000 Tonnen Malz. Das Mälzen selbst erfolgt in Heidenau bei Dresden.
Im Oktober ist dann alles bereit: Hans kann mit dem Destillieren beginnen. Bis der Whisky wirklich fertig ist, vergehen allerdings drei Jahre. Nur den Geschmack kann er jetzt schon beschreiben: "Vollmundig. Leicht karamellhaltig, Vanille."
Titelfoto: Kristin Schmidt