Sachsens Mineralquellen nabeln sich clever vom Gas ab

Lichtenau - Momentan haben nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die produzierenden Betriebe mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen. Die Krise fordert auch von den sächsischen Mineralwasserherstellern ihren Tribut. Frühzeitige Umstellungen machen sich nun bezahlt.

Die Lichtenauer Mineralquellen haben schon vor einiger Zeit auf Ökostrom umgestellt. Auch bei Kohlensäure setzt das sächsische Unternehmen auf "öko".
Die Lichtenauer Mineralquellen haben schon vor einiger Zeit auf Ökostrom umgestellt. Auch bei Kohlensäure setzt das sächsische Unternehmen auf "öko".  © Uwe Meinhold

Die Lichtenauer Mineralquellen GmbH mit den Marken Margon und Vita Cola etwa nutzt schon Strom aus Wasserkraft. Das Unternehmen wirtschaftet nach eigenen Angaben klimaneutral.

"Zum jetzigen Zeitpunkt versuchen wir, interne Prozesse anzupassen", so Paul K. Korn, Geschäftsführer der Lichtenauer Mineralquellen GmbH.

So werden, wo möglich, Maschinen, die mit Gas betrieben werden, durch Ökostrom-taugliche ersetzt. Nicht eben einfach, denn bei der Waschmaschine für die Mehrwegflaschen sind sehr hohe Temperaturen erforderlich. Bisher benötigte Lichtenauer dafür Gas.

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"Hier setzen wir nun ein neues Aggregat ein, das auch mit Strom - wie eine Art Durchlauferhitzer - die Temperaturen erreicht", so Korn.

Auch bei der Kohlensäure verzeichnet Lichtenauer, anders als eine Reihe von Brauereien, keine Engpässe. Bereits seit 2015 nutzt das Unternehmen biogene Kohlensäure aus Bioethanol-Herstellung.

Bioethanol wird aus Getreide- oder Zuckerrohstoffen hergestellt. Dabei entsteht CO₂ als Nebenprodukt, was zu "Bio-Kohlensäure" weiterverarbeitet wird.

Lebensmitteltechnikerin Madlen Kruske überwacht die Mineralwasser-Abfüllanlage. Vor zwei Wochen feierte Lichtenauer den ersten bundesweiten Tag des Mineralwassers mit.
Lebensmitteltechnikerin Madlen Kruske überwacht die Mineralwasser-Abfüllanlage. Vor zwei Wochen feierte Lichtenauer den ersten bundesweiten Tag des Mineralwassers mit.  © Uwe Meinhold

Lichtenauer ist die beliebteste Mineralwassermarke Ostdeutschlands

Paul K. Korn hat gut lachen. Sein Unternehmen ist in der Energiekrise gut aufgestellt. Aber was kommt, weiß keiner, sagt er.
Paul K. Korn hat gut lachen. Sein Unternehmen ist in der Energiekrise gut aufgestellt. Aber was kommt, weiß keiner, sagt er.  © Uwe Meinhold

Positiv wirkt sich aus, dass Mineralwasser bei den Deutschen immer beliebter wird. Nach aktuellen Zahlen des Verbands Deutscher Mineralbrunnen (VDM) ist der Absatz in diesem Jahr bis August um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Auch Lichtenauer kann nicht klagen. Die Mineralwassermarke ist mit einer Jahresproduktion von 156 Mio. Litern und einem Umsatz von 50,9 Mio. Euro regional seit Jahren die beliebteste in Ostdeutschland.

Und mit einem Marktanteil von 10,9 Prozent Marktführer in Sachsen.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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