Trotz Russland-Sanktionen und Energiekrise: Sachsens Industrie meldet Rekord-Zuwächse
Dresden - Ob Putin damit gerechnet hätte? Sachsens Industrie freut sich trotz Russland-Sanktionen über rekordverdächtig hohe Zuwächse bei den Exporten. Das bisher gute Ergebnis geht auch auf die Kappe von Sachsens kauffreudigen Nachbarn.
Güter im Wert von fast 40 Milliarden Euro konnten die hiesigen Firmen bis Oktober exportieren - 18 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021, dem bisherigen Rekordjahr.
Vor allem im August (+43 Prozent) und September (+28 Prozent) lagen die Umsätze weit über den Werten des Vorjahres. Hauptabnehmer neben China und den USA sind Polen und Tschechien!
Einige Branchen in Sachsen blühen regelrecht auf. Neben der Ausfuhr von Halbwaren boomt der Fahrzeugbau, insbesondere bei Pkws und Wohnmobilen. Aber nicht nur dort.
So können sich die 500 Mitarbeiter von "Purem by Eberspächer" in Wilsdruff nicht über zu wenig Arbeit beschweren. "Das Werk lief in diesem Jahr auf gutem Niveau, die Nachfrage ist hoch", sagt der stellvertretende Werksleiter Volker Benath (43).
"Wir blicken positiv in die Zukunft"
Das Unternehmen produziert Abgas-Nachbehandlungssysteme für Lkws und Busse. Exportquote: 85 Prozent.
Laut Unternehmensführung fährt europaweit jeder zweite Lkw mit der Abgastechnik aus Sachsen. "Zu unseren Kunden gehören Unternehmen in Frankreich, Italien und den skandinavischen Ländern. Sogar in Japan haben wir Abnehmer", erklärt der studierte Ingenieur für Produktionstechnik die Verteilung der begehrten Ware.
Doch 2022 war nicht nur ein Zuckerschlecken: Corona, Preissteigerungen und der Fachkräftemangel setzten der Unternehmensgruppe zu.
Trotz der Herausforderungen in Wilsdruff und andernorts ist die Belegschaft für das neue Jahr aber optimistisch. Benath: "Wir blicken positiv in die Zukunft."
Titelfoto: Holm Helis (2)