Unten ohne: Künstlerin stellt ziemlich intime Abdrücke ihrer Freundinnen aus

Waldheim - Die Vulven von Waldheim: Eine gewagte Kunst-Schau hält gerade Einzug in dem beschaulichen Städtchen im Landkreis Mittelsachsen.

Künstlerin Giulietta Scheer (33) präsentiert eine Serie mit Gips-Abdrücken von Vulven ihrer Freundinnen.
Künstlerin Giulietta Scheer (33) präsentiert eine Serie mit Gips-Abdrücken von Vulven ihrer Freundinnen.  © Eric Münch

Künstlerin Giulietta Scheer (33) gewährt dort ziemlich tiefe Einblicke in die weibliche Intimzone.

Die Ausstellung "Viva la Vulva!" zeigt rund 40 Gemälde und Plastiken rund um die weiblichen Geschlechtsorgane.

"Es muss mehr über das Thema gesprochen werden", sagt die Künstlerin aus Chemnitz. Viele Frauen würden unter falschen Idealbildern leiden.

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"Ich hatte auch Probleme, mich mit meinem Körper und meiner Vulva zu beschäftigen."

Giulietta Scheer hat Vulven in Aquarell gemalt, auf Papier gesprüht, in Collagen arrangiert. Und sie hat Vulva-Abdrücke von Freundinnen genommen und in Gips gegossen.

Auch eine Vulva aus Kupfer gehört zu der Ausstellung in Waldheim.
Auch eine Vulva aus Kupfer gehört zu der Ausstellung in Waldheim.  © Eric Münch
Giulietta Scheers Gemälde "Venezuelan Venus" aus dem Jahr 2019.
Giulietta Scheers Gemälde "Venezuelan Venus" aus dem Jahr 2019.  © Giulietta Scheer
Eine der Serien besteht aus Vulven-Formen, die auf Papier gesprüht wurden.
Eine der Serien besteht aus Vulven-Formen, die auf Papier gesprüht wurden.  © Giulietta Scheer

Junge Frauen oft verunsichert

Mit "Selbstliebe" (2021) hat die Künstlerin auch eine Collage zu dem Thema geschaffen.
Mit "Selbstliebe" (2021) hat die Künstlerin auch eine Collage zu dem Thema geschaffen.  © Giulietta Scheer

"Diese 1:1-Abdrücke sind meine 'Selbsterkenntnis'-Serie", sagt sie. Die Arbeit habe starke Emotionen ausgelöst. "Es ist ein rührender Moment, wenn man die eigene Vulva in der Hand hält."

Die studierte Kunsttherapeutin will die Vielfalt des weiblichen Geschlechts aufzeigen. "So wie wir alle unterschiedliche Nasen haben, sind auch alle Vulven unterschiedlich."

Gerade junge Frauen wären oft verunsichert, ob sie "normal" seien. Für Giulietta Scheer hängt die Unsichtbarkeit der Vulven direkt zusammen mit der Unterdrückung von Frauen, die noch in vielen Bereichen vorherrsche.

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Die Ausstellung in der Waldheimer FMP-Galerie öffnet nächsten Freitag (17.30 Uhr) bis Ende September.

Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 15 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag zusätzlich von 10 bis 12 Uhr. Eintritt frei!

Titelfoto: Eric Münch

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