Wegen Wohngeldreform: Sächsischen Mietern drohen Leistungskürzungen

Dresden - Wohnen ist angesichts der Energiekrise ein im wahrsten Sinne des Wortes "teures Gut". Die Wohngeldreform des Bundes kommt da gerade recht. Ab dem kommenden Jahr sollen davon Hunderttausende profitieren. Aber in 41 sächsischen Kommunen droht Wohngeldempfängern eine Kürzung.

Die sächsische Bundestagsabgeordnete Caren Lay (49, Linke) hat im Bundestag Nachbesserungen bei der Wohngeldreform gefordert.
Die sächsische Bundestagsabgeordnete Caren Lay (49, Linke) hat im Bundestag Nachbesserungen bei der Wohngeldreform gefordert.  © IMAGO / Political-Moments

Grund dafür sind die vorgesehenen Mietstufen. Sie orientieren sich nicht an den gestiegenen Marktmieten, sondern an den Mieten der bisher vor Ort Wohngeldberechtigten. Dazu kommen Wohngeldobergrenzen. Eine niedrigere Obergrenze bedeutet automatisch weniger Wohngeld.

Die Linke hebt den Zeigefinger: "In Coswig oder Radebeul hätte ein Zweipersonenhaushalt bis zu 55 Euro weniger im Monat zur Verfügung", rechnet die Sozialexpertin und Landesvorsitzende der sächsischen Linken, Susanne Schaper (44), vor. In Chemnitz oder Bautzen droht einer vierköpfigen Familie sogar eine Kürzung bis zu 73 Euro monatlich.

Besonders betroffen ist der Landkreis Leipzig. Dort werden mit wenigen Ausnahmen alle Gemeinden zurückgestuft. Die sächsische Bundestagsabgeordnete Caren Lay (49, Linke) hat bereits im Bundestag auf die Lücken im Gesetz hingewiesen - und Nachbesserungen gefordert.

Wohnen wird immer teurer. Die Zahl der Anträge steigt - auch in Sachsen. (Symbolbild)
Wohnen wird immer teurer. Die Zahl der Anträge steigt - auch in Sachsen. (Symbolbild)  © Bodo Marks/dpa

Die Anträge auf Wohngeld waren zuletzt sachsenweit deutlich angestiegen. Insgesamt beziehen im Freistaat nach den Zahlen des sächsischen Regionalministeriums etwa 45.000 Haushalte Wohngeld. Auf Bundesebene wird erwartet, dass sich die Zahl der anspruchsberechtigten Haushalte mit dem "Wohngeld-Plus-Gesetz" etwa auf zwei Millionen verdreifacht.

"Von dieser Größenordnung gehen wir auch in Sachsen aus", so Ministeriumssprecher Frank Meyer (62).

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