Zu viele Auffahrunfälle an der Kreuzung: Erste Stadt lässt Rot-Blitzer verhüllen

Hoyerswerda - Eigentlich sollen Blitzer für mehr Verkehrssicherheit sorgen, doch in Hoyerswerda scheinen zwei Starenkästen eher Unfälle auszulösen. Dabei ist dieser schon seit Jahren außer Betrieb. Nun soll er mit einer Haube verhüllt werden.

Immer wieder kracht es an dieser Blitzer-Kreuzung.
Immer wieder kracht es an dieser Blitzer-Kreuzung.  © Ove Landgraf

Im Jahr 2007 hatte die Stadtverwaltung an der B97-Kreuzung zwei Rot-Blitzer aufgestellt. Es war dort immer wieder zu Unfällen mit Linksabbiegern gekommen.

Doch die Blitzer standen unter keinem guten Stern: 2008 stellte das Rathaus sie ab, weil sie Hunderte Autofahrer fälschlicherweise "abgeschossen" hatten. Seitdem sind die Blitzer sozusagen stillgelegt.

Doch viele Autofahrer, vor allem Ortsfremde, wissen davon nichts. Und so ist die Kreuzung jetzt wieder Unfallschwerpunkt - wenn auch aus anderem Grund.

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"Es gab im Jahr 2021 sechs Auffahrunfälle, teils mit schweren Verletzungen aus Richtung Dresden", sagt Götz Gleiche (58) von der Unteren Straßenverkehrsbehörde.

Obwohl der Blitzer gar nicht blitzt, führt er immer wieder zu Notbremsungen und Unfällen.
Obwohl der Blitzer gar nicht blitzt, führt er immer wieder zu Notbremsungen und Unfällen.  © Ove Landgraf
Ursprünglich wurde das Gerät wegen vieler Abbiege-Crashs installiert.
Ursprünglich wurde das Gerät wegen vieler Abbiege-Crashs installiert.  © Henry Gbureck

Ob viele Auffahrunfälle an Blitzern liegen, soll jetzt ein ungewöhnlicher Versuch klären

Gut sichtbar soll das Gerät bald verhüllt werden. (Symbolfoto)
Gut sichtbar soll das Gerät bald verhüllt werden. (Symbolfoto)  © Bihlmayerfotografie/Imago

"Das liegt vielleicht an Bremsmanövern." Denn durch Lichtreflexe würden sich immer wieder Bürger melden, die meinen trotz abgeschalteter Starenkästen geblitzt worden zu sein. Dass diese Häufung erst jetzt auffällig wird, liegt an Bauarbeiten in den Vorjahren, die zu deutlich weniger Verkehr führten.

Ob die vielen Auffahrunfälle an den Blitzern liegen, soll jetzt durch einen ungewöhnlichen Versuch geklärt werden. "Der Blitzer bekommt eine Haube", so Gleiche. "Da steht dann auch groß 'Außer Betrieb' drauf."

Nach einem halben Jahr soll dann überprüft werden, ob die Unfallzahlen an der Kreuzung dadurch sinken. In einem Fall wird der Versuch allerdings abgebrochen: "Wenn es wieder zur Häufung der Linksabbieger-Unfälle kommt..."

Titelfoto: Bildmontage: Henry Gbureck/Ove Landgraf

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