Zwickau - Angelo Engler (30) ist verzweifelt: Seine beiden Kinder (3, 6) haben Autismus (Störungen im Verhältnis zu ihrer sozialen Umgebung) und gehen in die heilpädagogische Kita "Arche Noah" in Zwickau-Neuplanitz.

Doch in einem Elternbrief erfuhren die Englers, dass die Einrichtung in Zwickau zum 31. Juli ihre Tore schließt. Besonders bitter: Es ist die einzige rein heilpädagogische Kita in der Umgebung.

"Wir hängen jetzt völlig in der Luft", sagt der Familienvater ratlos. "Wir haben früher schon mal versucht, unsere Kinder in eine integrative Kita zu bringen. Das ist vollkommen nach hinten losgegangen."

Doch im Sommer ist Schluss, weil sich "in den vergangenen Jahren eine stark rückläufige Auslastung der Plätze abgezeichnet hat", heißt es in dem Elternbrief.

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"Mit dem Rückgang der Geburtenzahlen und dem hohen Angebot an Kindertagesstätten in der Umgebung sehen wir uns zu diesem Schritt gezwungen."

Angelo Engler: "Auch die Einrichtung in Meerane hat vor Kurzem zugemacht. Die nächste heilpädagogische Kita ist in Hohenstein-Ernstthal. Das ist für uns nicht machbar."

Der Betreiber der "Arche Noah", das Christliche Sozialwerk der Caritas Dresden, hüllt sich in Schweigen: "Aktuell befinden wir uns in Gesprächen mit den zuständigen Behörden", schreibt Kita-Leiterin Katrin Breden.

Das Zwickauer Rathaus zeigte sich von den Schließungsplänen völlig überrascht. Stadtsprecher Mathias Merz (54) sagte, es werde gemeinsam mit dem Landratsamt mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet, dass "die Plätze bestenfalls bei anderen Kitas innerhalb des Stadtgebietes angesiedelt werden könnten".

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Dies erfordere aber die Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes.