Gibt es Streik? Urabstimmung bei GKN bei Zwickau

Zwickau - Die Belegschaft des Gelenkwellenwerks (GKN) bei Zwickau hat sich bei einer Urabstimmung klar für einen dauerhaften Streik ausgesprochen.

An der Zufahrt zu GKN stehen Holzkreuze. Die Mitarbeiter haben am Freitag mit einer großen Mehrheit für einen unbefristeten Streik gestimmt.
An der Zufahrt zu GKN stehen Holzkreuze. Die Mitarbeiter haben am Freitag mit einer großen Mehrheit für einen unbefristeten Streik gestimmt.  © Hendrik Schmidt/dpa

Wie die IG-Metall am Freitag mitteilte, stimmten bei der Abstimmung 96,97 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen unbefristeten Arbeitskampf in dem von der Schließung bedrohten Autozulieferer-Werk.

"Mit diesem eindrucksvollen Ergebnis ist der Weg zu dauerhaften Streiks ab Montag frei", sagte Bezirksleiterin Irene Schulz.

GKN hatte Mitte Januar bekannt gegeben, das Werk im Zwickauer Ortsteil Mosel auf absehbare Zeit zu schließen. Die Gewerkschaft lehnt eine Schließung jedoch ab und verlangt eine Perspektive.

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Nachdem bisherige Verhandlungen ergebnislos geblieben waren, konnten die 835 Beschäftigten bis Freitag, 11 Uhr, abstimmen, ob sie die Arbeit ab Montag auf unbefristete Zeit niederlegen wollen.

"Das Werk in Mosel mit seinen über 800 Arbeitsplätzen muss bleiben", forderte Schulz. Die GKN-Kolleginnen und -Kollegen seien fest entschlossen, für ihre Zukunft zu kämpfen.

Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und GKN gehen kommende Woche weiter

"Wenn das Unternehmen sich nicht bewegt, stehen die Zeichen hier auf Sturm. Wir fordern GKN auf, sich aktiv für den Standort in Mosel und den Erhalt aller Arbeitsplätze einzusetzen." Zudem verlangte Schulz einen angemessenen Sozialvertrag, der die Beschäftigten für alle Fälle absichert.

IG-Metall-Bezirkschef Jörg Köhlinger vermutet, dass das Unternehmen von einem britischen Investor unter Druck gesetzt wird. "Die IG Metall hat den Eindruck, dass das Management von GKN vom britischen Finanzinvestor Melrose Industries getrieben ist."

Köhlinger glaube, dass der Anteilseigner das Management stark unter Druck setze, um das Unternehmen gut an der Börse platzieren zu können.

Dem Anteilseigner gehe es ausschließlich um eine rücksichtslose Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten, kritisiert Köhlinger. In der kommenden Woche sollen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen in Offenbach fortgesetzt werden.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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