Energiepreise und Gasknappheit: Sorge vor der Insolvenz bei Thermen und Bädern
Erfurt - Die Betreiber der Thüringer Thermal-, Sport- und Freizeitbäder sprechen sich dafür aus, im Fall einer Gasnotfalllage als besonders geschützte Kunden behandelt zu werden.
Als solche würden sie im Falle einer Gasmangellage weiterhin mit Gas versorgt, stellten die Betreiber der Bäder bei einer Tagung am Mittwoch in Erfurt fest. Ansonsten müsse mit wirtschaftlichen Problemfällen bis zur Insolvenz von Badbetrieben gerechnet werden.
Die Politik solle sich im Falle einer Notlage dafür einsetzen, dass zumindest die stationären und ambulanten Reha-Angebote sowie das Schulschwimmen weiter angeboten werden können.
Die Bäderbetriebe verwiesen darauf, dass sich mit den bisher absehbaren Zuschlägen ab Oktober 2022 die Energieausgaben deutlich erhöhen.
Laut Hochrechnungen kämen die Häuser mit der aktuellen Gaspreisumlage auf monatliche Mehrkosten pro Bad von 10.000 bis 35.000 Euro. Nach Einschätzung der Bäder ist es unmöglich, diese Kosten auf die Eintrittspreise umzulegen.
Bei einem Gaslieferstopp müsse mit enormen wirtschaftlichen Folgen gerechnet werden, nicht nur durch geschlossene Bäder und entfallende Eintrittsgelder. Es seien zudem ernste technische Folgen für die Anlagen zu erwarten. Rohrsysteme, Filter und Wasserbecken würden bei stärkerer Absenkung der Temperatur Schaden nehmen.
Das betrifft den Angaben zufolge auch gerade sanierte und modernisierte Bad- und Thermenbereiche. Lange Schließzeiten und anschließende Sanierungen wären die Folge.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa