Immer mehr Wohngeld-Anträge in Thüringen

Erfurt - Die angekündigte Wohngeldreform ab 2023 und der versprochene Heizkostenzuschuss lassen bei vielen Sozialämtern in den Kommunen in Thüringen die Wohngeldanträge in die Höhe schießen.

Immer mehr Thüringer stellen Wohngeld-Anträge (Symbolbild).
Immer mehr Thüringer stellen Wohngeld-Anträge (Symbolbild).  © Andrea Warnecke/dpa

Ein Grund sei der Heizkostenzuschuss für die Monate September bis Dezember 2022, sagte ein Sprecher der Stadt Weimar bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Den erhielten nur Wohngeldempfänger. Deshalb ließen jetzt viele Haushalte prüfen, ob sie wegen der allgemein gestiegenen Kosten Anspruch auf Wohngeld und damit auch auf den Heizkostenzuschuss hätten.

Wegen der explodierenden Energiekosten suchen zudem immer mehr Menschen den Rat der Verbraucherzentralen in Sachen Energie. Aus Furcht, wegen der steigenden Energiekosten die Miete nicht mehr bezahlen zu können, kommen auch immer mehr Menschen in die Schuldnerberatung der Sozialverbände - auch wenn sie eigentlich gar nicht überschuldet sind.

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Mit der geplanten Reform ab 2023 wird von einem weiteren deutlichen Antragsschub ausgegangen. Von der Verbesserung sollen nach Aussage der Bundesregierung bundesweit rund zwei Millionen Haushalte profitieren. Die Rede ist davon, dass sich Anzahl der Haushalte mit Wohngeldanspruch verdreifachen wird.

Laut Landesamt für Statistik bezogen Ende des vergangenen Jahres 19.060 Thüringer Haushalte Wohngeld. Das waren 1285 Haushalte oder 6,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Somit erhielten 1,8 Prozent aller Thüringer Privathaushalte am Jahresende 2021 Wohngeld. 2020 lag der Anteil bei 1,9 Prozent.

Titelfoto: Andrea Warnecke/dpa

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