Gestiegene Heizkosten: Kein Wohnungs-Rauswurf bei Zahlungs-Rückständen!

Erfurt - Die stark gestiegenen Energiekosten machen das Heizen teurer. Mieter könnten das spätestens im Sommer 2023 merken, wenn ihre Betriebskostenabrechnung kommt. Die Wohnungswirtschaft rechnet nicht damit, dass jeder sofort zahlen kann.

Wer die Heizung anwirft, der muss auch tiefer in die Tasche greifen. Die Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft rechnet damit, dass nicht jeder sofort zahlen kann. (Symbolbild)
Wer die Heizung anwirft, der muss auch tiefer in die Tasche greifen. Die Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft rechnet damit, dass nicht jeder sofort zahlen kann. (Symbolbild)  © Marcus Brandt/dpa

Viele Thüringer Mieter werden nach Einschätzung der Wohnungswirtschaft im Freistaat die zu erwartenden Betriebskostennachzahlungen im kommenden Jahr nicht sofort leisten können.

Zwar seien in den vergangenen Wochen zahlreiche Mieter den Bitten der Wohnungsunternehmen nachgekommen, ihre Heizkosten-Vorauszahlung freiwillig zu erhöhen, sagte der Direktor des Verbandes der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Frank Emrich, am Dienstag. Etwa ein Viertel bis ein Drittel der angeschriebenen Mieter hätten diese Anregung allerdings nicht angenommen.

Bei diesen Menschen müsse man davon ausgehen, dass sie oft nicht in der Lage seien, höhere Vorauszahlungen zu leisten. Er vermutete, dass diese Mieter auch die wahrscheinlich hohen Heizkostennachzahlungen im Sommer 2023 nicht auf einmal zahlen können.

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"Wir werden keinem die Wohnung kündigen wegen Betriebskostenrückständen im Sommer 2023", stellte Emrich klar.

In dem Verband haben sich etwa 180 Thüringer Wohnungsunternehmen mit insgesamt etwa 265.000 Wohnungen zusammengeschlossen.

Etwa jeder zweite Mieter in Thüringen wohnt nach Verbandsangaben bei einem dieser Mitgliedsunternehmen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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