Uni Jena will Beauftragten für Antisemitismus ernennen
Von Sebastian Münster
Jena - Die Friedrich-Schiller-Universität Jena will eigenen Angaben nach einen Antisemitismusbeauftragten benennen.

Zwar seien bislang keine antisemitischen Vorfälle wie etwa Übergriffe auf jüdische Studierende an der Hochschule bekannt, sagte eine Sprecherin der Hochschule.
Im Umfeld der Uni sollen aber Flyer mit antisemitischen Inhalten verteilt worden sein. Auch habe es israelkritische Versammlungen in der Jenaer Innenstadt, wo auch der Campus liegt, gegeben. Dabei sei es auch zu israelbezogenen antisemitischen Rufen gekommen.
Der jetzige Schritt erfolge aber vor allem in Reaktion auf die Veränderung des gesamtgesellschaftlichen Klimas seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auch in Thüringen, erklärte die Sprecherin.
Die Person für das Amt des Antisemitismusbeauftragten solle für das Thema sensibilisieren, hieß es. Weitere Details nannte die Sprecherin zunächst nicht. Die Polizei meldete im vergangenen Oktober eine deutliche Zunahme antisemitischer Straftaten im Freistaat.
Die Meldestelle erfasste 103 solcher Vorfälle, im Jahr 2022 waren es noch drei Vorfälle gewesen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Thüringen sprach deshalb von einem Anstieg bei Vorfällen von israelbezogenem Antisemitismus.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa