Nach Starkregen: Schlammlawine verwüstet sächsisches Dorf
Obergurig - Kaum war der Spätsommer vorbei, kam der Regen. Und mit ihm brach in der Nacht zu Montag plötzlich eine Schlammlawine über die Gemeinde Obergurig (bei Bautzen) herein. Der Schaden geht in die Zehntausende ...

Dass das größer wird, wurde Bürgermeister Thomas Polpitz (56, parteilos) schnell klar: "Gegen 20 Uhr bekamen wir den ersten Notruf", sagt er TAG24. "Ich bin ja selber bei der Feuerwehr Singwitz, da haben wir gleich nachalarmiert." Denn die Lage war tatsächlich extrem ungünstig: "Es gab eine Gewitterzelle direkt über dem Mönchswalder Berg. Auf dem stehen wegen des Borkenkäfers gerade keine Bäume und der Bauer hat gerade am Tag davor noch geackert."
So ergossen sich Unmengen an Schlamm in die Gemeinde: Hauptstraße, Schulstraße, Großpostwitzer und Wildheger Straße waren schnell überzogen. Verletzte gab es glücklicherweise nicht, aber bei so manchem Oberguriger lief der Keller mit Schlamm voll.
Auch die denkmalgeschützte "Alte Schmiede" wurde bereits zum zweiten Mal durch eine solche Lawine betroffen.
"Wir konnten Straße und Schulhof mithilfe ortsansässiger Bauunternehmen wieder freiräumen", so Bürgermeister Polpitz. "Unterricht fand in der Grundschule auch statt, auch wenn der Parkplatz noch gesperrt bleiben musste."


Bereits 2022 gab es eine ähnliche Schlammlawine
Schadensangaben liegen noch keine vor, aber der Orts-Chef schätzt, dass es mehrere zehntausend Euro werden. Bereits 2022 gab es eine ähnliche Schlammlawine.
"Wir müssen jetzt dringend das Gespräch mit dem Bauern führen", sagt Polpitz. "Ob man da vielleicht einen größeren Grünriegel ziehen kann, aber auf jeden Fall muss da eine Lösung her." Er schätzt, dass die groben Aufräumarbeiten noch bis Ende der Woche andauern.
Titelfoto: Fotomontage: LausitzNews