Rockerszene: Hells Angels, Bandidos und Co. verlieren Mitglieder

Düsseldorf/Köln - Die Rockerszene in Nordrhein-Westfalen schrumpft weiter. Die Polizei registrierte Ende 2019 noch rund 2070 Rocker in NRW - gut 80 weniger als ein Jahr zuvor.

Mitglieder des Motorradclubs "Bandidos" tragen ihre Kutten. Die Rockerszene in Nordrhein-Westfalen schrumpft weiter.
Mitglieder des Motorradclubs "Bandidos" tragen ihre Kutten. Die Rockerszene in Nordrhein-Westfalen schrumpft weiter.  © Marius Becker/dpa

Das geht aus aktuellen Zahlen des Landeskriminalamts NRW hervor, über die die "Westfalenpost" zuerst berichtet hatte.

Demnach haben die "Bandidos" noch rund 820 Mitglieder, die "Freeway Riders" 390, "Gremium MC" 360, die "Hells Angels" 280 und "Outlaws" sowie "Brothers MC" jeweils 110 Mitglieder. Somit verloren alle größeren Clubs Mitglieder.

Dennoch stieg die Zahl ihrer Ortsgruppen von 89 auf 98 sogenannte Chapter und Charter. Die Bandidos haben danach sieben Chapter mehr und die Hells Angels drei zusätzliche Charter. Das LKA sieht darin eine Ausweitung der Gebietsansprüche der Clubs.

Erst am Dienstag hatte die Polizei eine größere Razzia gegen führende Rocker der Bandidos unternommen. Sie sollen sich in Hagen und anderen Städten einen blutigen Machtkampf mit den Freeway Riders liefern.

240 Polizisten waren im Einsatz, sechs Männer im Alter von 36 bis 56 Jahren wurden festgenommen. Ihnen wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

In Essen müssen sich derzeit vier Mitglieder der "Bandidos" vor Gericht verantworten, weil sie im Oktober 2018 in Gelsenkirchen ein Mitglied der "Freeway Riders" erstochen haben sollen. Das LKA zählt etliche Rockergruppen zur Organisierten Kriminalität.