Crew-Fehler schuld an aufgeschlitztem Eisbrecher

Rostock/Hamburg - Die Schiffskollision zwischen dem Dampfeisbrecher "Stettin" und einer finnischen Fähre in Rostock vor einem Jahr ist aufgeklärt.

Beim Zusammenstoß mit einer Fähre wurde der Rumpf des Eisbrechers teilweise aufgerissen.
Beim Zusammenstoß mit einer Fähre wurde der Rumpf des Eisbrechers teilweise aufgerissen.

Demnach ist der Unfall während der letztjährigen Hanse Sail, bei dem zehn Personen an Bord der "Stettin" leicht verletzt worden waren, durch Versäumnisse der Crews beider Schiffe sowie der Wasserschutzpolizei verursacht worden, teilte die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen (BSU) am Donnerstag in Hamburg mit.

In dem 96-seitigen BSU-Bericht heißt es, dass die Besatzung der "Stettin" es versäumte, ihre Fahrtbewegungen mit der rückwärts in den Hafen einfahrenden Fähre per Sprechfunk abzustimmen.

Gleichzeitig habe die Fähre ihre Rückwärtsfahrt ohne einen Wachoffizier auf der hinteren Manöverstation durchgeführt. Die Wasserpolizei schließlich habe die Ausfahrt der Traditionsschiffe nicht abgesichert.

Zudem hatten sich dem Bericht zufolge bis zu 15 Gäste auf der Brücke der "Stettin" befunden, sodass eine konzentrierte Schiffsführung nicht möglich gewesen sei.

Bei dem Zusammenstoß war die Seitenwand der 1933 gebauten "Stettin" über der Wasserlinie auf mehr als zwei Metern Länge aufgerissen und später mit einer Stahlplatte verschweißt worden.

Der historische Dampfeisbrecher "Stettin" war mit einer Fähre zusammengestoßen.
Der historische Dampfeisbrecher "Stettin" war mit einer Fähre zusammengestoßen.