Sie bekam sieben Euro am Tag! 14-Jährige stirbt an Erschöpfung

Vlada Dzyuba starb an den Folgen von Erschöpfung in China.
Vlada Dzyuba starb an den Folgen von Erschöpfung in China.  © VK

Peking - Vlada Dzyuba (14) aus Russland hatte einen Traum, den viele junge Mädchen haben: Sie wollte Supermodel werden. Sie schloss einen Vertrag ab, war für drei Monate in China. Sie sollte nie zurückkehren.

"Mama, ich bin so erschöpft", das waren die letzen Worte, die Vladas Mutter zu hören bekam. Dann fiel ihre Tochter ins Koma. Vorher war sie 13 Stunden am Stück bei einem Schmuck-Shooting gewesen, wie die New York Post berichtet.

Doch das ist nicht das einzige Erschreckende an dem Todesfall. Neue grausame Details kamen ans Licht. Zum einen wird berichtet, dass die Schülerin, die ursprünglich aus der russischen Industriestadt Perm kommt, einen Vertrag unterschrieb, der sie quasi zur Sklavin der chinesischen Modelagentur machte. Nur umgerechnet sieben Euro am Tag wurden ihr gezahlt, meist musste sie über zehn Stunden am Stück arbeiten.

Außerdem war Vlada im Ausland nicht krankenversichert. Als es ihr immer schlechter ging, soll sie aus Angst vor den hohen Kosten nicht zum Arzt gegangen sein. Das wurde ihr zum Verhängnis.

Für Vlada endete ihr großer Traum tödlich.
Für Vlada endete ihr großer Traum tödlich.  © VK

Denn bei der Obduktion wurde ein heftiges Organversagen festgestellt. Es wird tatsächlich davon ausgegangen, dass die 14-Jährige an Erschöpfung starb.

Doch es kommt noch tragischer. Die Eltern der Toten können den Rücktransport der Leiche nicht bezahlen. Jetzt setzen sich sogar russische Diplomaten dafür ein, dass die Chinesen mit der Einäscherung wenigstens solange warten, bis Vladas Mutter Oksana eingetroffen ist.

So kann sie ihre Tochter wenigstens noch ein letztes Mal sehen.

Die chinesische Agentur "ESEE Model Management" steht derzeit stark unter Beschuss. Chef Zheng Yi erzählte der "Global Times on Sunday" jedoch, dass Vlada in den zwei Monaten, die sie in Peking verbrachte, lediglich 16 Jobs hatte und nicht mehr arbeiten musste, als andere Models. Er beteuert, dass der Vertrag "legal" sei, konnte aber die Zahl der Arbeitsstunden genauso wenig benennen, wie die Frage beantworten, warum Vlada nicht krankenversichert war.

In Europa sind derart Verträge übrigens verboten. Weil Vlada jedoch unbedingt berühmt werden wollte, schickte sie ihre russische Agentur "Smirnoff Models" nach Fernost. Dass diese Reise derart tragisch enden würde, damit hätte wohl niemand gerechnet.