Verrückt! Dieses Sachsen-Bier feiert Comeback in Indien
Torgau/Neu-Delhi - Manchmal leben Totgesagte noch viel länger. Und das Torgauer Bier, dessen Brauerei vor fünf Jahren stillgelegt wurde, schäumt gerade richtig auf. Wer das originale "Torgauer“ mal wieder trinken möchte, muss allerdings eine Reise von 6000 Kilometern bewältigen.
Als das Torgauer Brauhaus demontiert wurde, interessierte sich der indische Brauerei-Spezialist Brewforce für die Innereien wie Sudkessel, Silos oder Flaschen-Waschmaschine. Deutschland-Sprecher Stephan Zeller: "Das meiste war uns aber zu klein.“
Allerdings schlugen die Inder bei der Marke, dem Logo und natürlich dem Original-Rezept zu - und so lebt der sächsische Gerstensaft in Indien weiter. Seit drei Jahren gibt es in einem Vorort der Hauptstadt ein Restaurant namens "Torgauer Brewpub“, einen weiteren gibt es im Bundesstaat Punjab.
Info: www.torgauer.in
Und hier fließt das Torgische Pils in Strömen. Nun sind Inder nicht wirklich traditionelle Biertrinker, zumal deren Braukunst noch viel Luft nach oben hat. Deshalb schlägt das "Torgauer“ richtig ein. Stephan Zeller muss schmunzeln: "Glauben Sie mir, Inder lieben deutsche Braukunst.“
Nun sollen auch in anderen Bundesstaaten Indiens - nicht überall ist Alkoholverkauf gestattet - Torgauer Bierstübchen eröffnet werden.
Und auch über die Landesgrenzen schauen die Brauspezialisten schon hinaus: Schließlich hat man die Rechte für das Torgauer auch für Sri Lanka, Nepal, Bhutan und Myanmar gesichert.
Titelfoto: zamato.com